Hähnchenstall (Symbolbild)
Foto: Ingo Wagner
Geflügelpest-Ausbruch in Großbetrieb - droht Engpass bei Fleisch und Eiern?
In Nordhorn ist die Geflügelpest in einem Großbetrieb mit 436.000 Tieren ausgebrochen – eine Ausnahme von der Keulung wird geprüft.
In Nordhorn in der Grafschaft Bentheim ist in einem Großbetrieb mit rund 436.000 Tieren die hochansteckende Geflügelpest vom Typ H5N1 festgestellt worden. Der Erreger wurde laut Kreisverwaltung in einem Stall mit Legehennen nachgewiesen. Das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigte den Befund. Wie viele Tiere aus Gründen des Seuchenschutzes gekeult werden müssen, ist bislang unklar.
Betrieb mit mehreren Ställen – Maßnahmen werden geprüft
Der betroffene Betrieb umfasst insgesamt neun Legehennenställe sowie einen Stall mit rund 83.000 Junghennen. Bisher ist nur ein Stall direkt vom Ausbruch betroffen. In Abstimmung mit dem Landwirtschaftsministerium in Hannover prüft der Landkreis derzeit das weitere Vorgehen, einschließlich der Frage, ob der gesamte Bestand oder nur ein Teil der Tiere getötet werden muss.
Teilkeulung könnte Tiere retten
Nach EU-Regularien wäre die Tötung des gesamten Bestands vorgesehen. Eine Ausnahme ist jedoch möglich, wenn eine Ausbreitung auf andere Ställe sicher ausgeschlossen werden kann. Kreisveterinär Hermann Kramer hält eine Teilkeulung für denkbar. In dem Fall könnten bis zu 240.000 Legehennen verschont bleiben. Voraussetzung wäre ein deutlich ausgeweitetes Monitoring der verbleibenden Tiere.
Große Herausforderung für Landkreis und Behörden
Das Ausbruchsgeschehen in einem Betrieb dieser Größenordnung stellt laut Kramer eine außergewöhnliche Herausforderung dar. Der Landkreis betont, dass es nicht nur um wirtschaftliche Aspekte, sondern auch um das Leben von Hunderttausenden Tieren geht. Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen soll zeitnah fallen. (dpa/vk)