
Matthias Brückmann, früherer Vorstandsvorsitzender des Energieversorgers EWE, sitzt in einem Gerichtssaal des Landgerichts Oldenburg.
Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Gericht verurteilt Ex-EWE-Chef wegen Untreue
Das Landgericht Oldenburg hat den früheren Vorstandschef des Energieversorgers EWE, Matthias Brückmann, wegen Untreue sowie besonders schwerer Untreue zu einer Haftstrafe von zehn Monaten verurteilt.
Revision angekündigt
Die Strafe wurde am Freitag zur Bewährung ausgesetzt. Zudem wurde eine Geldstrafe in Höhe von 18.000 Euro zugunsten bedürftiger Kinder verhängt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Brückmanns Verteidiger kündigte Rechtsmittel an: „Wir werden Revision einlegen und das Urteil durch den Bundesgerichtshof überprüfen lassen.“ (2 KLs 940 Js 9543/17 (99/19)
Zweiter Angeklagter freigesprochen
Brückmann verstieß nach Auffassung des Gerichtes 2016 mit einer Spende von 253.000 Euro an eine soziale Stiftung des Ex-Boxweltmeisters Wladimir Klitschko wissentlich und durchgängig gegen interne Regeln des EWE-Konzerns. Ihm wurde auch ein zweiter Fall zur Last gelegt. Ein zweiter Angeklagter, ein aktives EWE-Vorstandsmitglied, wurde dagegen von allen Vorwürfen der Untreue freigesprochen.
Auf Teufel komm raus umgesetzt
Brückmann habe seine Vorstandskompetenz missbraucht, begründete der Richter das Urteil. Er habe die Spendenzusage „auf Teufel komm raus“ und gegen jeden Gegenwind bei EWE durchsetzen wollen und dem Umgang mit der Spende verschleiert.