Wölfe laufen durch ein Gehege im Tierpark

Das Wolfsmanagement müsse wieder auf eine wissenschaftliche Basis gehoben werden, meint der Naturschutzbund.

Foto: Weißbrod/dpa

Der Norden

Naturschutzbund fordert eine sachlichere Debatte über Wölfe

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Von nord24
1. Februar 2023 // 11:36

Der Naturschutzbund (NABU) will dazu beitragen, dass in Niedersachsen die hitzige Diskussion über den Umgang mit Wölfen versachlicht wird.

Herdenschutz ernst nehmen

"Das ist dringend notwendig,damit die Nutztierhaltenden und der Herdenschutz entsprechend ernst genommen werden",sagte der Nabu-Landesvorsitzende Holger Buschmann am Mittwoch. "Die Akzeptanz für den Wolf kann nur durch sachliche und fachlich richtige Aufklärung erfolgen", betonte Buschmann. Zudem müsse das Wolfsmanagement wieder auf eine wissenschaftliche Basis gehoben werden.

„Nicht über Jagd diskutieren“

Gleichzeitig fordert der NABU, dass bei dem bevorstehenden Treffen "nicht über eine Jagd des Wolfes oder eine Änderung seines Schutzstatus diskutiert wird". Im Fokus der Gespräche müsse stattdessen der Herdenschutz stehen. Es sei dringend notwendig, dass in Herdenschutzmaßnahmen investiert werde und Weidetierhaltende finanziell unterstützt würden.

Beratung vor Ort

Es müsse eine intensive Beratung vor Ort und vor allem Unterstützung bei den erhöhten Unterhaltungskosten geben, fügte Buschmann hinzu. Die Entschädigungen von Wolfsrissen und anfallenden Materialkosten müssten möglichst schnell und unbürokratisch vom Land zur Verfügung gestellt werden, "damit das Zusammenleben mit dem Wolf erleichtert wird".

44 Wolfsrudel in Niedersachsen

In Niedersachsen hat die Landesjägerschaft für das dritte Quartal des Vorjahrs 49 Wolfsterritorien in freier Wildbahn bestätigt. Darunter waren 44 Wolfsrudel und fünf resident Einzelwölfe. Die Zahlen für das vierte Quartal liegen noch nicht vor. Die Landesjägerschaft ist mit dem Wolfsmonitoring beauftragt, also dem Beobachten, Zählen und statistischen Erfassen der Wölfe.