
In der Sonderlackierung zum 50-jährigen Bestehen der Marineflieger übernahm der „Sea King“ den Krankentransport. (Archivbild)
Foto: Lars Penning
Notfall auf Borkum: Marine-Hubschrauber fliegt 800 Kilometer für Verletztentransport
Für einen Transport von drei verletzten Frauen musste ein „Sea King“-Hubschrauber der Marine in der Nacht zu Mittwoch auf die Insel Borkum fliegen - und legte dafür insgesamt eine Strecke von 800 Kilometern zurück.
Gleich drei Patientinnen sind in der Nacht zu Mittwoch mit einem Hubschrauber der Marine von der Insel Borkum nach Norddeich geflogen worden. Wie die Feuerwehr Norden mitteilt, hatten sich die drei Frauen auf der Insel unterschiedliche Verletzungen zugezogen. Ein Arzt entschied, dass alle drei Patientinnen noch in der Nacht in ein Festlandkrankenhaus eingeliefert werden sollen. Doch wegen der Wetterbedingungen standen die an der Nordseeküste in Frage kommenden Rettungshubschrauber nicht zur Verfügung.
„Sea King“ haben ihre Basis in Nordholz - doch der Hubschrauber kommt aus Warnemünde
Einzig die Marine sah sich in der Lage, den Einsatz zu übernehmen. Zwar haben die „Sea King“-Hubschrauber ihre Basis in Nordholz im Kreis Cuxhaven und auch eine Außenstation auf der Nordseeinsel Borkum, doch war nur in der Außenstation Warnemünde bei Rostock in rund 350 Kilometern Entfernung ein SAR-Hubschrauber der Marine verfügbar, um den Transport zu übernehmen.
Flugroute Warnemünde - Borkum, Norddeich - Borkum - Warnemünde
Nach eineinhalb Stunden Flugzeit traf der „Sea King“ dann auf Borkum ein und übernahm die drei Verletzten sowie den Mediziner. Am Flugplatz Norden-Norddeich landete der Hubschrauber dann um 2.20 Uhr. Zwei Transportfahrzeuge des Rettungsdienstes übernahmen den Weitertransport in ein Krankenhaus in Westerstede. Der „Sea King“ brachte im Nachgang den Arzt zurück nach Borkum und tankte am dortigen Marinestandort für den Rückflug auf. Nach seiner Rückkehr nach Warnemünde hat der Hubschrauber dann insgesamt 800 Kilometer Flugstrecke zurückgelegt.
Hubschrauber überrascht mit ungewöhnlicher Optik
Der Einsatz des SAR-Hubschraubers von der Ostsee an der Nordsee war schon ungewöhnlich genug. Das Design des Hubschraubers war es aber auch. Der ursprünglich olivgrüne Flecktarnanstrich wich anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Marineflieger in diesem Jahr einer Sonderlackierung in grau und leuchtrot. Ein Retro-Look, wie er damals in den siebziger Jahren bei Auslieferung der Sea Kings üblich war.