
Derzeit gebe es ein rechtliches Problem bei der sogenannten Entnahme von „Problemwölfen“ - Meyer stellt nun einen zeitlich befristeten und regionalen Wolf-Abschuss in Aussicht.
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Umweltminister Meyer stellt regionalen Wolf-Abschuss in Aussicht
Umweltminister Christian Meyer nimmt einen neuen Anlauf, damit eine rechtskonforme Tötung sogenannter „Problemwölfe“ möglich wird.
Meyer lehnt Bejagung nach Quoten ab
Ziel sei ein „lernendes, adaptives Wolfsmanagement“, sagte der Grünen-Politiker der Onlineausgabe der Nordwest-Zeitung am Donnerstag, 6. Juli. Demnach soll es in einer klar definierten Region zeitlich befristet möglich sein, mehrere Wölfe zu töten, wenn es dort trotz Herdenschutzmaßnahmen zu erheblichen Schäden durch das Raubtier gekommen sei. „Ich will aber keine Bejagung nach Quoten“, betonte er. Das Umweltministerium bestätigte das Vorhaben von Meyer am Donnerstag.
Schwierigkeit „Problemwölfe“ zu identifizieren
Derzeit gebe es ein rechtliches Problem bei der sogenannten Entnahme von „Problemwölfen“: Nach Tierrissen müsse gezielt der individuelle Verursacher identifiziert werden. Das werde aber immer schwieriger. Nach den sechs genehmigten Wolfsentnahmen während der vergangenen Legislaturperiode habe sich herausgestellt, dass keines der getöteten Tiere tatsächlich der gesuchte Wolf gewesen sei.
„Stimmung im Land ändert sich“
Gleichzeitig bräuchten aber die Weidetierhalter eine Perspektive. Trotz aufgestockter Mittel für den Herdenschutz sei es nicht möglich, „das ganze Land einzuzäunen“. Laut Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) hat es seit Jahresbeginn 420 Anträge auf einen Schutzzaun gegeben. Die Stimmung im Land ändere sich, sagte Meyer der Zeitung. Auch bei der Anti-Wolf-Demo Mitte Juni in Aurich haben sich Tierhalter und Landesjägerschaft für ein regional differenziertes Wolfsmanagement eingesetzt.