Zwei Kinder tot: Frau nach Autorennen wegen Mordes vor Gericht

„Kaum erträglich mit Schuld zu leben“

Zum Auftakt eines Prozesses um ein illegales Autorennen mit zwei getöteten Kindern hat die Angeklagte sich unter Tränen bei den Hinterbliebenen entschuldigt. Die 40-Jährige, der unter anderem Mord vorgeworfen wird, las am Freitag (24.02.) im Landgericht Hannover eine Erklärung vor. „Es war kaum erträglich, mit dieser Schuld zu leben, zumal ich selbst drei Kinder habe“, sagte die Polin schluchzend.

Angeklagte bestritt Autorennen

Sie bestritt aber, sich mit dem mitangeklagten anderen Autofahrer ein Rennen geliefert zu haben. Vielmehr habe sie während eines Überholvorgangs in einer psychischen Ausnahmesituation die falsche Entscheidung getroffen.

Fuhr auf Gegenfahrbahn

Laut Anklage soll sich die Frau im Februar 2022 auf einer Straße in Barsinghausen ein verbotenes Autorennen mit einem 40-Jährigen geliefert haben. Sie fuhr dabei auf der Gegenfahrbahn. Dabei kollidierte sie mit mehreren Autos. Der Wagen einer vierköpfigen Familie wurde auf einen Acker geschleudert, die zwei und sechs Jahre alten Söhne auf der Rückbank starben. Die Eltern und ein anderer Autofahrer wurden schwer verletzt.

Mit 180 km/h auf einspuriger Straße

Dem mitangeklagten 40-Jährigen wird unter anderem Beihilfe zum Mord zur Last gelegt. Beide Angeklagten sollen mit ihren hochmotorisierten Fahrzeugen mit circa 180 km/h auf der einspurigen Straße nebeneinanderher gerast sein - erlaubt war auf dieser Strecke nur Tempo 70. (dpa)