Ein Smartphone in der Hand einer Frau.

Immer mehr junge Menschen interessieren sich für Finanzen. Doch bei der Geldanlage bleiben viele zu passiv.

Foto: Klose/dpa/Symbolbild

Finanzen

Finfluencer und KI: Wie junge Menschen ihr Finanzwissen aufbauen

18. Oktober 2025 // 18:00

Finanzwissen aus Social Media ist beliebt – aber nicht immer zuverlässig. Experten warnen vor Fehlinformationen und fehlender Regulierung.

Junge Menschen informieren sich digital, investieren aber kaum

Junge Erwachsene interessieren sich so stark wie nie für Geldanlage und Finanzen. Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank beschäftigen sich rund 76 Prozent der 18- bis 34-Jährigen regelmäßig mit Finanzthemen – deutlich mehr als ältere Generationen. Dennoch nutzen viele dieses Wissen nicht für ihre Geldanlage: 43 Prozent der 18- bis 24-Jährigen parken ihr Erspartes auf Girokonten oder halten es in bar.

Finfluencer prägen das Finanzwissen

Mehr als jeder Fünfte in der jungen Altersgruppe bezieht Finanzinformationen aus sozialen Medien. So die Pressemitteilung der Postbank. Besonders Finfluencer auf Plattformen wie TikTok, Instagram oder YouTube haben großen Einfluss – 27 Prozent der unter 35-Jährigen sehen sie als wichtige Quelle. Während das Interesse positiv ist, warnen Experten vor unreflektierter Übernahme von Tipps. „Likes und Follower sind keine Gütesiegel“, sagt Thomas Brosch von der Postbank.

Chancen und Risiken von Social-Media-Finanzwissen

Social Media bietet schnellen Zugang zu komplexen Finanzthemen – oft verständlich erklärt. Doch fehlende Kontrolle und mangelnde Transparenz können riskant sein. Verbraucherschützer raten, Quellen kritisch zu prüfen und mehrere Meinungen einzuholen.

Neben unseriösen Angeboten gebe es aber auch fundierte Inhalte, so die Postbank. Wer sich online informiert, sollte Fakten stets mit offiziellen Stellen wie Verbraucherzentralen oder Banken abgleichen.

KI als neue Informationsquelle

Neben Finfluencern gewinnen auch KI-gestützte Finanztools an Bedeutung. Elf Prozent der unter 35-Jährigen nutzen künstliche Intelligenz, um sich über Geldanlage oder Sparstrategien zu informieren – mehr als doppelt so viele wie in älteren Gruppen.

Doch auch hier gilt Vorsicht: Algorithmen bewerten keine individuellen Lebenssituationen. Experten empfehlen, KI als Ergänzung zum eigenen Finanzwissen zu sehen – nicht als Ersatz für fundierte Beratung. (mb)