Leere Alkoholflaschen

Leere Wein- und Sektflaschen stehen in einer Kiste. (zu dpa: «WHO Europa rät zu Krebs-Warnhinweisen auf Alkohol»)

Foto: Robert Michael

Gesundheit

WHO warnt: Alkohol erhöht Krebsgefahr auch bei kleinen Mengen

14. April 2025 // 16:00

Der hohe Konsum von Alkohol birgt erhebliche Gesundheitsrisiken. Die WHO fordert verstärkte Aufklärung über die Krebsgefahren.

Alkohol ist ein fester Bestandteil des Alltags vieler Menschen, doch sein Konsum birgt erhebliche Gesundheitsrisiken. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört Deutschland mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 12,2 Litern Reinalkohol zu den zehn Ländern mit dem höchsten Konsum weltweit.

Krebserregende Risiken schon bei kleinen Mengen

Dr. Antonia Karpouza, Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin im MVZ Cuxhaven von Helios Ambulant, erklärt, dass bereits geringe Mengen Alkohol das Risiko für verschiedene Krebsarten erhöhen können. Der Grund: Alkohol wird im Körper in Acetaldehyd umgewandelt, eine krebserregende Substanz, die DNA-Schäden verursachen kann.

Normalerweise kann die Leber Acetaldehyd in ein harmloses Essigsäuremolekül umwandeln, doch bei regelmäßigem oder hohem Konsum ist sie überlastet. Außerdem entstehen beim Abbau des Alkohols entzündungsfördernde Stoffe. Diese sind besonders für Leber, Speiseröhre und Darm gefährlich und können zu chronischen Entzündungen führen.

Alkoholkonsum erhöht Brustkrebsrisiko

Besonders betroffen sind Krebsarten, die die Schleimhäute betreffen, wie Mund-, Rachen- und Speiseröhrenkrebs, sowie Leber- und Darmkrebs.
Für Frauen besteht ein größeres Brustkrebsrisiko, da regelmäßiger Alkoholkonsum den Östrogenspiegel erhöht.

Aufklärungskampagnen gegen Alkoholrisiken

Die WHO fordert, dass Alkoholprodukte mit Warnhinweisen versehen werden, um auf das erhöhte Krebsrisiko aufmerksam zu machen. Diese Maßnahme könnte das Bewusstsein für die gesundheitlichen Gefahren von Alkohol schärfen und Menschen dazu ermutigen, ihren Konsum zu überdenken.

Es gibt keine „sichere Alkoholmenge“

Studien zeigen, dass viele Menschen die krebserregende Wirkung von Alkohol unterschätzen. Dr. Karpouza betont, dass es aber zudem noch viel bessere Aufklärungskampagnen und Präventionsmaßnahmen geben muss, um den Alkoholkonsum in Deutschland effektiv zu reduzieren.

Dr. Karpouza betont, dass es keine sichere Menge an Alkohol gibt und der Verzicht oder eine starke Reduzierung des Konsums die beste Prävention darstellen. (pm/akk)