
Der bewaffnete Mann, der am 4. November 2023 mit seinem Auto und seinem vierjährigen Kind auf das Vorfeld des Airports gerast war, muss sich vor Gericht verantworten.
Foto: Jonas Walzberg
Prozess gegen Flughafen-Geiselnehmer: Mutter des Kindes soll aussagen
Im Prozess gegen den Hamburger Flughafen-Geiselnehmer soll am Mittwoch (9.30 Uhr) die Mutter des entführten Kindes vor der Großen Strafkammer am Landgericht Hamburg aussagen.
Der türkische Angeklagte hatte am 4. November vergangenen Jahres seine damals vierjährige Tochter mit Gewalt aus der Wohnung seiner Ex-Frau im niedersächsischen Stade geholt und war mit dem Kind in einem Mietauto auf das Flughafengelände gefahren, indem er drei Schranken durchbrach.
Taten weitgehend gestanden
Der 35-Jährige forderte in den folgenden Stunden, dass ein Flugzeug ihn und seine Tochter in die Türkei bringen solle. Er warf zwei Brandsätze auf das Vorfeld des Flughafens, schoss dreimal in die Luft und drohte, sich und das Kind mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft zu sprengen. Nachdem er aufgegeben hatte, erwiesen sich die Sprengsätze als Attrappen. Zum Auftakt des Prozesses hatte der Angeklagte die Taten weitgehend gestanden.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Geiselnahme, die Entziehung Minderjähriger, vorsätzliche Körperverletzung und verschiedene Waffendelikte vor. Hintergrund der Tat war ein jahrelanger Sorgerechtsstreit. Die Mutter und das Kind sind Nebenkläger im Prozess.