Das düstere Schloss, die Fußball-EM, Liebe, Krieg und die Zeit: Kultur der Woche

Das düstere Schloss, die Fußball-EM, Liebe, Krieg und die Zeit: Kultur der Woche

In ihrer wöchentlichen Kolumne „Meine Kulturwoche“ empfiehlt die NORDSEE-ZEITUNG Ausstellungen, Theaterereignisse, Kino- und TV-Filme, Lesungen, Hörbücher und mehr. Heute ist kurz vor der EM auch etwas für Fußball-Fans darunter.

Meine Kulturwoche

MONTAG:
Kafka-Roman: Heute vor 100 Jahren starb Franz Kafka. Warum nicht mal eine seiner absurd-düsteren, faszinierenden Erzählungen hören, statt zu lesen? Im Internet runter zu laden unter anderem ist „Das Schloss“, gelesen von meiner „Stimme“ schlechthin: Was Christian Brückner spricht, bannt. „Das Dorf lag in tiefem Schnee, vom Schlossberg war nichts zu sehen“ - Kino im Kopf in Brückners unnachahmlichem, rauchigen Timbre...


DIENSTAG:
Zeit-Kunst: Wie funktionieren Kunst-Sammlungen, wie das Erschaffen und Wahr-Nehmen von Kunst - im Spiegel ihrer Zeit, samt „blinder Flecken“? Zu einer Expedition durch die Geschichte seiner Sammlung lädt das Kunstmuseum Bremerhaven mit der Ausstellung „In ihrer Zeit. Spuren von Gewicht“ heute von 11 bis 18 Uhr ein.

MITTWOCH:
Filmbiografie: Kettenraucherin. „Eiserne Lady“ im Jom-Kippur-Krieg. Aber auch: Romantikerin. Kompromisslos Liebende. „Ich glaube, für alle Menschen in der Welt ist das Wichtigste im Leben, den Mut zu großen Träumen aufzubringen.“ O-Ton Golda Meirs, geboren 1898 in Kiew, von 1969 bis zum 3. Juni 1974 Ministerpräsidentin Israels. 1982 umwerfend verkörpert von Ingrid Bergman in ihrer letzten Rolle. Die Neuverfilmung „Golda“ mit Helen Mirren zeigt neue Facetten. Heute, „Schauburg“ Bremen, 15 und 20 Uhr.

DONNERSTAG:

Gedächtnis: Nur noch diese Woche zu sehen ist die Sonderausstellung „Neu anfangen - nur wie?“ am Deutschen Auswandererhaus Bremerhaven. Wie Millionen Geflüchtete, Heimatlose, Vertriebene im kriegszerstörten Deutschland untergebracht wurden, wie sie lebten, arbeiteten, erzählen eindrückliche Bilder, Fotos, Gegenstände, Interviews.

FREITAG:
Fußball-Literatur: „Ich könnte hier stundenlang sitzen und auf den Rasen schauen“, sagt Moritz Rinke. Der Kolumnist, Dramatiker, Romancier und Werder-Fan liest aus seinem neuen Buch vor - lauter Liebeserklärungen an die Welt und das Runde, das ins Eckige muss. 19.30 Uhr, Theater am Goetheplatz in Bremen.

SONNABEND:

Dichterleben: Cuxhaven und Ringelnatz - das ist eine spezielle Liaison. In seiner Autobiografie schreibt Joachim Ringelnatz, gebürtiger Sachse, über seine Marine-Zeit - und die Menschen drumrum. Die neue Ausstellung „Wald und See hab ich zu danken“ am Ringelnatz-Museum wirft einen neuen Blick auf die persönliche Beziehung des Dichters zu Cuxhavener Familien.

SONNTAG:

Tanz-Premiere: To be in love - gerade die erste Liebe ist für Jugendliche weltbewegend. Mit der „immersiv“ inszenierten Tanztheaterproduktion „Ein Stück Liebe“, in der Zuschauende selbst Teil werden und gestalten, lädt das Zentrum für Kunst im „Tabakquartier“ Bremen zum Experimentieren auf Spuren der Liebe und was draus wird, ab 16 Uhr ein.

NZ-Redakteurin Susanne Schwan

© Arnd Hartmann

Zum Artikel

Erstellt:
03.06.2024, 09:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 13sec

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen