Ende der königlichen Seifenoper: Netflix zeigt letzte Staffel von „The Crown“

Ende der königlichen Seifenoper: Netflix zeigt letzte Staffel von „The Crown“

Krönender Abschluss der königlichen Seifenoper - die Netflix-Saga „The Crown“ über das Leben von Elizabeth II. geht in die letzte Runde. Und es gibt noch einiges zu erzählen in den abschließenden Folgen.

Das Ende der königlichen Seifenoper

Netflix zeigt ab Donnerstag finale Staffel der Historienserie „The Crown“

Der tragische Tod von Prinzessin Diana, die Liebe zwischen William und Kate, die Hochzeit von Charles und Camilla: Die Serie „The Crown“ hat sich für ihr Finale viel vorgenommen - als krönender Abschluss der königlichen Seifenoper deckt die sechste Staffel die Spanne von 1997 bis 2005 ab. Um das alles unter einen Hut zu bekommen, hat Netflix diese letzte Staffel in zwei Kapitel geteilt: Die ersten vier Episoden (ab 16. November) drehen sich um Prinzessin Dianas Beziehung mit Dodi Al-Fayed, ihren Tod bei einem Autounfall in Paris und die erschütterten Auswirkungen der Tragödie. Die zweite Hälfte mit sechs jeweils einstündigen Folgen feiert am 14. Dezember Premiere und wird den Fokus wieder stärker auf Queen Elizabeth II. (Imelda Staunton) und Prinz Charles (Dominic West) legen.

Diana genießt in Südfrankreich ein Leben in Luxus

Der Medienhype um Diana (Elizabeth Debicki) und ihren neuen Freund diente schon in der vorigen Staffel von „The Crown“ als roter Faden. Nach ihrer Scheidung verbringen Charles und Diana ihren Sommerurlaub nun auf sehr unterschiedliche Art: Während der heutige König Charles III. ganz traditionell auf Schloss Balmoral weilt und mit seinen Söhnen Harry (Fflyn Edwards) und William (Rufus Kampa) durch die Natur stiefelt, genießt Diana mit Dodi (Khalid Abdalla) in Südfrankreich das Luxusleben.

Das Foto, das sie im Badeanzug auf dem Sprungbrett einer Yacht sitzend zeigt, ging damals um die Welt: Es gehört zu den ikonischen Aufnahmen, die in der TV-Saga sorgfältig nachgestellt werden. „Ich weiß nicht, wie ich hier gelandet bin“, sagt die gehetzte Serien-Diana in dieser Phase. „Ich sause herum und verliere mich dabei selbst aus den Augen.“

Der deutsche Regisseur Christian Schwochow hat die Ereignisse rund um Dianas Sterben in den Episoden zwei bis vier als Tragödie mit Thriller-Elementen inszeniert: Die Paparazzi lassen dem prominenten Paar kaum Luft zum Atmen, in Paris zerschellt die Limousine von Dodi und Diana am 31. August 1997 an einem Brückenpfeiler - die Liebenden und der Fahrer des Wagens sterben auf der Flucht vor den Fotoreportern.

Produzentin verspricht behutsame Inszenierung von Dianas Tod

Um die Frage, wie explizit und wie blutig „The Crown“ Dianas Tod darstellen wird, gab es im Vorfeld viele Gerüchte. Produzentin Suzanne Mackie ist zufrieden mit dem Ergebnis: „Wir haben es sehr behutsam und durchdacht umgesetzt.“

Der zweite Teil der finalen Staffel von „The Crown“ spielt deutlich später, William und Harry sind nun schon älter und werden von Ed McVey und Luther Ford verkörpert. William lernt seine spätere Ehefrau Kate (Meg Bellamy) kennen, im Mittelpunkt stehen unter anderem auch das Goldene Thronjubiläum der Queen 2002 und die Hochzeit von Charles und Camilla. Nach insgesamt 60 Serienstunden über das britische Königshaus ist dann Schluss. Oder doch nicht? Serienschöpfer Peter Morgan spielt wohl mit dem Gedanken an ein Prequel, das in der Zeit vor Elisabeth II. spielen soll, wie er unlängst in einem Interview sagte.

Die Serie sammelte erst Preise und geriet dann in die Kritik

Bei der Erstausstrahlung 2016 galt „The Crown“ als die teuerste TV-Serie aller Zeiten. Es regnete Preise für den Mix aus Familiensaga und Politseifenoper mit wechselnden Ministerpräsidenten von Winston Churchill über Margaret Thatcher bis Tony Blair: Die Royals als emotionale Menschen jenseits der berühmten „steifen Oberlippe“ - das kam weltweit gut an.

Doch zuletzt gab es auch Kritik: Bei den Vorwürfen ging es zumeist darum, dass Netflix es mit den historischen Fakten nicht immer genau nahm. Auch werden die Protagonisten oft in ein schlechtes Licht gerückt - etwa als in der fünften Staffel der heimlich mitgeschnittene telefonische Dirtytalk von Charles und Camilla, bekannt als „Tampongate“, breit ausgewalzt wurde.

Die Queen selbst und ihr Ehemann Prinz Philip (Jonathan Pryce) kamen mal mehr, mal weniger gut weg. Peter Morgan hatte das Schreiben der Drehbücher zur sechsten Staffel größtenteils abgeschlossen, als Königin Elisabeth im September 2022 starb, und änderte das Ende der Serie nach ihrem Tod ab - aus Respekt vor einer Jahrhundertfigur. (bal)

Ihr Autor

Cornelia Wystrichowski

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Erstellt:
16.11.2023, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 06sec

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