
Wigald Boning und Eko Fresh sind als „Die Geschichtsjäger 2.0“ unterwegs.
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Streaming und Fernsehen
Geschichtsjagd mit Wigald Boning und Eko Fresh
Deutschland ist voller Lost Places, man muss sie nur kennen und erkunden dürfen. Ein Comedian und ein Rapper haben sich in einer Doku-Serie für uns alle aufgemacht, in Ruinen und Museen zu stöbern.
Die Musik könnte auch im Kino Schatzjägerin Lara Croft untermalen, die spannungsgeladene Erzählerstimme zum Serienbeginn von großen Abenteuern in fernen Welten berichten - aber sie sind hier im Fokus: Wigald Boning und Eko Fresh auf Geschichtstour durch die Heimat. Diese zwei jungenhaft-neugierigen Männer in der neuen Dokuserie „Wigald und Eko – Die Geschichtsjäger 2.0“ beim Schleichen durchs Unterholz und Ausspähen von Ruinen zu sehen, macht Freude.
Ab heute (27. September) gibt es immer samstags um 19.10 Uhr im TV-Sender Nitro eine neue Folge sowie schon vorab auf der Streaming-Plattform RTL+. Das Format ist die Fortführung der Serie „Wigald & Fritz - Die Geschichtsjäger“ aus dem Jahr 2016 mit Urban Explorer sowie YouTuber Fritz Meinecke an der Seite von Boning. Nun hat Wigald Boning sich Eko Fresh an die Seite geholt - bekanntgeworden als Musiker, inzwischen ist er auch Moderator und Schauspieler.
„Einer der gefährlichsten und geheimsten Orte Deutschlands“
Dieses Mal liegt das große Abenteuer unter anderem in Wustrow an der Ostsee. „Wustrow, einer der gefährlichsten und geheimsten Orte Deutschlands“, betont Boning in Folge eins. Im Schnittbild zu sehen: Ein toter Krebs und ein dynamisch aus dem Boot springender ehemaliger Rapper sowie ein Comedian in kurzer Hose, Regencap und Abenteuerhut. Die meinen das ironisch, oder?
Naja, immerhin darf die Halbinsel Wustrow nicht frei von jedermann betreten werden. Es herrscht in Teilen davon Lebensgefahr. „Wir haben hier umfangreiche Gefahren“, erklärt der Verwalter des ehemaligen Militärgeländes der deutschen Wehrmacht und des russischen Militärs den beiden Geschichtsjägern. Die Böden sind voller Munition. 89 Wohn- und Funktionsgebäude auf dem Gelände sind laut Boning „dem Verfall preisgegeben“. Aber das Duo darf mancherorts darin rumschleichen.
Wandeln zwischen Ruinen und streifen durch Museumsräume
Oft wollen sie das, nicht immer sind sie sich selbst dabei sicher: „Müssen wir wirklich da rein?“, fragt Boning etwa auf dem Weg in die ehemalige Leichenhalle der Wehrmacht. Ein Träumchen für Möchtegern-Abenteurer!
Diese Geschichtsjagd 2.0 geht nicht nur nach Wustrow. Zuschauer lernen unter anderem auch die Heilstätten von Hohenlychen und die verbotene Militärstadt Wünsdorf kennen. In der Medaillen-Schmiede Kienbaum - in der DDR einst hochgeheim und unter strengster Kontrolle gehalten - erklärt ihnen die ehemalige Spitzen-Sportlerin Petra Rossner, unter welchen Bedingungen hier einst junge Menschen trainiert wurde.
Schöner Randaspekt: Die beiden Entertainer checken in die aktuellen Sportlerunterkünfte in Kienbaum ein und sinnieren, ob für Olympioniken wohl die Matratzen in den Betten taugen.
Boning und Fresh besuchen also nicht, wie so manche Abenteurer in Dokureihen, die großen Monumente der Welt. Sie entdecken nichts Neues, Spektakuläres. Stattdessen nehmen sie die Zuschauer mit in die kleinen Unikate der Heimat - und von einigen ihrer Ziele hat sicher bislang nicht jeder gehört.
Boning und Fresh sind Touristen wie jedermann
Dabei dozieren die beiden Geschichtsjäger nicht und geben sich selbst nicht als allwissend aus. Sie lassen sich wie andere Touristen auch führen und hören den Experten vor Ort zu. Sie treffen auch Hobbyforscher und Menschen, die das Wissen und Ungewöhnliche ihrer Region bewahren wollen - und zollen ihnen dabei Respekt. Boning kauft in der Wustrow-Folge etwa für 20 Euro einem Ehepaar das sicher intensiv recherchierte Buch über das Gelände ab.
Der Besuch dieser Stückchen deutscher Geschichte sind für die Öffentlichkeit teils nur eingeschränkt möglich. „Wir wollten dahin, wo man sonst nicht hinkommt. Orte, die fast vergessen sind, aber eine unglaubliche Wucht entfalten, wenn man sie betritt“, sagt Wigald Boning laut RTL-Mitteilung. Und die beiden staunen gehörig - dass sie dabei sympathisch und authentisch vor der Kamera wirken, ist ein Plus der Reihe.