Große Haie, kleine Fische: 500. Folge des „Großstadtreviers“

Große Haie, kleine Fische: 500. Folge des „Großstadtreviers“

Die NDR-Vorabendserie „Großstadtrevier“ aus Hamburg ist seit 1986 Kult. Am Montag wird im Ersten die 500. Folge ausgestrahlt (18.50 Uhr). Und noch immer dreht sich alles um den verstorbenen Star Jan Fedder alias Kommissar Matthies.

Große Haie, kleine Fische

Jubiläum für das „Großstadtrevier“: Am Montag läuft die 500. Folge der Kult-Serie aus Hamburg

Es war die Rolle seines Lebens: Mehr als 400 Mal war Publikumsliebling Jan Fedder von 1992 bis 2020 als brummig-gutmütiger Streifenpolizist Dirk Matthies zu sehen, der im Hamburger „Großstadtrevier“ nach dem Rechten sieht und so gut wie jeden Gauner und jedes leichte Mädchen vom Kiez persönlich kennt. Der echte Hamburger Jung, der 2021 im Alter von 64 Jahren einer Krebserkrankung erlag, drückte der Vorabendserie „Großstadtrevier“ im Ersten seinen Stempel auf, und seit er nicht mehr dabei ist, ist die Polizeisaga aus Hamburg naturgemäß nicht mehr dieselbe.

Rund zweieinhalb Millionen Zuschauer pro Episode

Doch Fedders Nachfolger, allen voran seine langjährige Mitstreiterin Maria Ketikidou als krauslockige Polizistin Hariklia „Harry“ Möller, geben nach wie vor ihr Bestes und begeistern montags im Vorabendprogramm immer noch um die zweieinhalb Millionen Zuschauer pro Episode. Auf die Frage, was sie nach wie vor motiviere, sagt die 58-jährige deutsch-griechische Schauspielerin, die seit 30 Jahren eine der Hauptrollen im „Großstadtrevier“ spielt: „Für mich sind die Begegnungen mit unseren Fans immer etwas ganz Besonderes. Eine Radfahrerin hält an, obwohl sie Grün hat, und sagt: ‚Du bist meine Lieblingsschauspielerin, wegen dir gucke ich das‘. Diese persönlichen Momente erinnern mich daran: Genau dafür mache ich diesen Job.“

Familienfehde und die Suche nach verstecktem Gold

Jetzt feiert das „Großstadtrevier“ Jubiläum: Am 28.10. ist um 18.50 Uhr die 500. Folge des 1986 gestarteten ARD-Klassikers zu sehen. In der Jubiläumsfolge mit dem verheißungsvollen Titel „Vendetta“ (Rache) strandet ausgerechnet das Schiff, mit dem sich Dirk Matthies vor ein paar Jahren in die weite Welt verabschiedet hat, am Hamburger Hafen.

Der Ende 2019 mit 64 Jahren gestorbene Jan Fedder war als Kommissar Dirk Matthies die prägende Gestalt der in Hamburg angesiedelten Geschichten des „Großstadtreviers“.

© Fabian Bimmer

Der Ende 2019 mit 64 Jahren gestorbene Jan Fedder war als Kommissar Dirk Matthies die prägende Gestalt der in Hamburg angesiedelten Geschichten des „Großstadtreviers“.

Leider nicht mit dem treuherzigen Dirk, sondern mit einer zwielichtigen Kolumbianerin an Bord. Deren Vater hat vor vielen Jahren gemeinsam mit einem damaligen Kiezpaten einen schweren Goldraub begangen, von der Beute fehlt bis heute jede Spur. Zwischen den beiden Familien entbrennt ein Krieg auf dem Kiez, und die Polizisten und Polizistinnen vom Großstadtrevier um Harry Möller, Lukas Petersen (Patrick Abozen), Nils Sanchez (Enrique Fiß) und die anderen müssen in weniger als zwei Tagen herausfinden, wo das Gold versteckt ist – andernfalls greift die Verjährungsfrist und niemand kann mehr zur Rechenschaft gezogen werden.

Titelsong von Truck Stop gibt die Richtung vor

„Große Haie, kleine Fische, viel Schatten, viel Licht – hier im Großstadtrevier“: Das Lied der norddeutschen Countryband Truck Stop zählt zu den bekanntesten Titelsongs im deutschen Fernsehen und gibt thematisch die Richtung vor, in die es schon immer bei dieser Vorabendserie ging: Natürlich begehen in dem mit viel Lokalkolorit versehenen ARD-Klassiker hin und wieder auch üble Drogendealer, skrupellose Killer und andere Schwerverbrecher ihre Untaten, und manchmal kommt sogar jemand ums Leben. Doch in der Regel geht es um die vielen kleinen Fische, die im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats 14 Ärger machen, auf der Tagesordnung stehen Diebstähle, Ruhestörungen, Kneipenschlägereien oder kleinere Erpressungen, die von den Untergebenen der abgeklärten Revierleiterin Frau Küppers (Saskia Fischer) mit Hirn und Herz bearbeitet werden – Menschenkenntnis ist Trumpf auf dem Kiez, die Kollegen und Kolleginnen wissen, mit wem sie es zu tun haben und welcher Ton in welcher Situation angebracht ist.

Primetime-Special: Spielfilm soll im Januar 2025 laufen

Es menschelt zuweilen ganz gewaltig im „Großstadtrevier“, doch genau das macht für viele Zuschauer auch den Charme dieser Serie aus, die jetzt Jubiläum feiert und von der es Anfang 2025 wieder ein Primetime-Special geben wird: Im 90-minütigen Spielfilm „Im Moment der Angst“, der im Januar laufen soll, kommt es zu einer Massenschlägerei am Hamburger Hafen, die sogar der abgebrühten Streifenbeamtin Harry Möller an die Nieren geht. Sie gerät in einen psychischen Ausnahmezustand mit schwerwiegenden Folgen.

Die 500. Folge „Vendetta“ der Vorabend-Krimiserie „Großstadtrevier“ läuft am Montag, 28. Oktober, um 18.50 Uhr im Ersten. Sie ist Teil der 37. Staffel, die bereits am Montag, 14. Oktober, begann. Unter der Regisseurin Wendla Nölle sind wieder Publikumslieblinge wie Saskia Fischer, Maria Ketikidou und Patrick Abozen mit von der Partie.

Das Team vom „Großstadtrevier“: (v.l.n.r.): 1. Reihe: Harry Möller (Maria Ketikidou), Lukas Petersen (Patrick Abozen, r.), Bente Hinrichs (Sinha Melina Gierke, l.) und Helmut Husmann (Torsten Münchow, stehend). 2. Reihe: Nils Sanchez (Enrique Fiß), Frau Küppers (Saskia Fischer) und Daniel Schirmer (Sven Fricke).

© ARD/Thorsten Jander

Das Team vom „Großstadtrevier“: (v.l.n.r.): 1. Reihe: Harry Möller (Maria Ketikidou), Lukas Petersen (Patrick Abozen, r.), Bente Hinrichs (Sinha Melina Gierke, l.) und Helmut Husmann (Torsten Münchow, stehend). 2. Reihe: Nils Sanchez (Enrique Fiß), Frau Küppers (Saskia Fischer) und Daniel Schirmer (Sven Fricke).

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Erstellt:
27.10.2024, 14:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 04sec

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