MONTAG:
Komödie 1: Vor knapp 20 Jahren war das einer meiner Lieblingsfilme: „Sommer vorm Balkon“ (20.15 Uhr, Arte). Das authentische Sommermärchen vom Prenzlauer Berg, inszeniert von Andreas Dresen, hält wunderbar die Balance zwischen grimmiger Heiterkeit und leichtem Witz. Dem Regisseur und seinem Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase ist ein wunderschönes Porträt von zwei Verliererinnen gelungen. Ein traurig-heiterer Film zum Immer- und Immer-Wiedersehen.
DIENSTAG:
Komödie 2: Und noch eine Sozialkomödie mit Ost-Hintergrund: „Wilma will mehr“ (Bremen: Schauburg, Cinema; Hamburg: Passage). Die patente Lausitzerin (herausragend: Fritzi Haberlandt) verliert Ende der 90er Jahre ihren Job und ihren Mann. Sie haut ab nach Wien, Der dritte Spielfilm der Autorin und Regisseurin Maren-Kea Freese ist eine Ode an die Selbstbestimmtheit der DDR-Frauen.
MITTWOCH:
Ausstellung: Nichts bleibt so wie es war. Das ist für die Künstlerin Dorothee Impelmann der Ausgangspunkt für ihre Bilder, die sie bis zum 29. August in der Galerie 149 in der Bürgermeister-Smidt-Straße 149 in Bremerhaven zeigt. Auf ihren Arbeiten hält sie die Veränderungen in Duisburg fest, erzählt vom Strukturwandel. Die Schau ist mittwochs und freitags von 15 bis 18 Uhr, donnerstags von 17 bis 20 Uhr zu sehen.
DONNERSTAG:
Hörbuch: Sie wollte Macht anders ausüben als alle Männer vor ihr: die neuseeländische Ex-Premierministerin Jacinda Ardern. In „A different kind of power“ (Der Hörverlag, 25,95 Euro) erzählt sie ihr Leben. Und das ist fast so spannend wie ein Polit-Thriller.
FREITAG:
Konzert: Laut, heiß und unbeugsam: So klingt die Musik der Saxofonistin Lakecia Benjamin. Beim Jazzfest Berlin spielte sie im Club Quasimodo auf. Diese Performance, bei der sie das Leben, die Liebe und die Musik feierte, ist ab 23 auf NDR Kultur zu hören.
SONNABEND:
Ausstellung: Immer wieder eine Reise wert und in diesem Jahr besonders: die NordArt in Büdesldorf. Die Schau, eine der größten Kunstausstellungen in Europa, zeigt in ihrem 26. Jahr viel Malerei. Und das ist selten geworden. Der Publikumsandrang gibt den Kuratoren recht. Die Documenta des Nordens läuft noch bis zum 5. Oktober und ist dienstags bis sonntags von 11 bis 19 Uhr geöffnet.
SONNTAG:
Album: Indigo de Souza aus North-Carolina klingt auf ihrem neuen Album „Precipice“ (CD, 18,99 Euro) so, als stünde die Musikerin tatsächlich - wie der Titel andeutet - an einer Klippe. Man spürt in den teilweise sehr persönlichen Songs, dass sie bereit ist, Altes loszulassen und sich in etwas Neues zu werfen. Die Gitarren treten in den Hintergrund, sie setzt stattdessen auf elektronische Texturen.

© Arnd Hartmann