MONTAG:
Komödie: Dass ihr Taxifahrer ein Grummelpott ist, spürt Madeleine sofort. Doch das hält sie nicht davon ab, ihm „Im Taxi mit Madeleine“ (20.15 Uhr, ARD) ihre Lebensgeschichte zu erzählen - mit allen Höhen und Tiefen. Vor allem das wunderbare Zusammenspiel von der mittlerweile 94-jährigen Leinwandlegende Line Renauld und Dany Boom überzeugt.
DIENSTAG:
Drama: Regisseurin Marianne Elliot erzählt in „Der Salzpfad“ (Bremen: Schauburg; Hamburg: Abaton, Zeise) die Geschichte einer monatelangen Wanderung: Moth (Jason Isaacs) und Ray (Gillian Anderson) verlieren ihr Zuhause, Moth ist zudem schwer krank. In ruhigem Erzähltempo fängt die Kamera die raue Natur an der Küste ein. Zugleich kämpfen Moth und Ray gegen das Gefühl der Perspektivlosigkeit. Berührend.
MITTWOCH:
Album: Sie verstanden sich auf Anhieb: der Ire Talos und der Isländer Ólafur Arnalds. Der Beginn dieser wunderbaren Musiker-Freundschaft ist das Album: „A dawning“ (Mercury, 24 Euro). Leider auch schon das Ende, denn Talos starb im August 2024. Als Trost gibt es nun diese Platte: Talos Stimme schwebt über Arnalds melancholischen Kompositionen. Wunder-, wunderschön.
DONNERSTAG:
Sachbuch: Was man von den Balten lernen kann? Eine ganze Menge findet Oliver Moddy in seinem Buch „Konfliktzone Ostsee“ (Klett-Cotta, 28 Euro). Der britische Journalist, der in Berlin lebt, hat die Region bereist und in Gesprächen mit Politikern, Bürgern und Militärs erkundet. Aufschlussreich.
FREITAG:
Animationsfilm: Eigentlich bin ich keine Katzenfreundin, und Animationsfilme sind auch nicht so mein Ding. Doch eine lettische Katze - die Hauptfigur in „Flow“ - belehrt mich eines Besseren. Eine gigantische Flutwelle bedroht die märchenhafte Welt, in der sie lebt. Die Einzelgängerin rettet sich in ein Segelboot und muss lernen, dass sie nur gemeinsam mit anderen Tieren überleben kann. Fantastisch.
SONNABEND:
Radiofeature: Estlands Geschichte ist geprägt durch wechselnde Besetzung verschiedener Mächte. Die „Lange Nacht“ (0.05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur) spiegelt die dramatischste Phase des Landes, das Trauma der sowjetischen Okkupationszeit zwischen 1939 und 1991, wider. Und sie erzählt von der Bedeutung des Gesangs, der Lieder, die zum Überleben der estnischen Seele und Identität beigetragen haben.
SONNTAG:
Ausstellung: Wenn Paula Modersohn-Becker in Worpswede bereits zum 150. Geburtstag gratuliert wird, dann will auch „ihr“ Museum in Bremen nicht abseitsstehen, obwohl die große Ausstellung erst im nächsten Jahr geplant ist. Jetzt gibt es im Paula Modersohn-Becker Museum schon mal einen Vorgeschmack: In sieben Kapiteln wird bis zum 18. Januar das Leben der Malerin erzählt.

© Arnd Hartmann