Von Blessuren und anderen Narben berichten Autoren und Musiker

Von Blessuren und anderen Narben berichten Autoren und Musiker

In ihrer wöchentlich erscheinenden Kolumne „Meine Kulturwoche“ empfiehlt die NORDSEE-ZEITUNG Ausstellungen, Theater- und Opernpremieren, Kino- und Fernsehfilme und andere Ereignisse.

Meine Kulturwoche

MONTAG:
Radiosendung: Die Tuba ist das Instrument des Jahres. Doch wer spielt eigentlich Tuba und warum? Wie die Ausbildung verläuft, welches Repertoire es gibt und wie die berufliche Zukunft aussehen könnte, das erzählen Berliner Studenten in „Einstand“ (21.30 Uhr, Deutschlandfunk Kultur)

DIENSTAG:
Roman: Iris Wolff erzählt in „Lichtungen“ (Klett-Cotta-Verlag, 24 Euro) von einer Kindheit und Jugend in der Diktatur, deren Repressalien sich wie dicker Mehltau auf die Seelen der Menschen legt. Die Autorin rollt die Handlung von hinten auf. Die beiden Hauptfiguren stammen wie Wolff aus der Region Siebenbürgen in Rumänien und erleben den Umbruch sehr unterschiedlich. Ein leiser Roman über Abschied und Ankommen.


MITTWOCH:
Live-Video: Angekommen auf dem Pop-Olymp sind sie ganz sicherlich: die Musiker von Pink Floyd. In der Arte-Mediathek ist das Live-Video ihres letzten „Pulse“-Konzertes im Oktober 1994 zu sehen. Damals spielten sie zum ersten Mal live das legendäre Album „The Dark Side of the Moon“, bereits 1973 erschienen. In der Arte-Mediathek können sich Pink-Floyd-Liebhaberinnen so wie ich auf Zeitreise begeben.

DONNERSTAG:

Buch: Zugegeben, als ich „The Dark Side of the Moon“ auf dem Dual-Plattenspieler hörte, hatte ich noch keine grauen Haare. Inzwischen ist mein Körper iin die Jahre gekommen genau wie der von Axel Hacke, der in „Aua! Die Geschichte meines Körpers“ (Dumont Verlag, 20 Euro) von seinen Blessuren, Kratzern und Narben berichtet, immer gewürzt mit einer ordentlichen Portion Ironie.

FREITAG:

Hörbuch: Er hat ja so recht: „Der demokratische Staat mag uns nicht immer erfreuen. Dazu hat er zu viele Fehler. Aber ich, der ich zwei undemokratische Staaten erlebt habe, noch als Kind den Nazi-Staat und später den Sozialismus-Staat, bin froh, dass wir die Bundesrepublik haben“, schreibt Manfred Krug in seinen Tagebüchern „Ich beginne wieder von vorn“ (Kanon, 24 Euro), vorgelesen von seinem Sohn Daniel. Man könnte ihm ewig zuhören.

SONNABEND:

Album: Lange war es still geworden um Manu Chao, den Sänger des Protestes, der den Entwurzelten und Entrechteten dieser Erde eine Stimme gibt. Mit „Viva tú“ (Warner, 17 Euro) erscheint sein erstes Album seit 17 Jahren. Und natürlich wird der King of Bongo“ wieder politisch.

SONNTAG:

Ausstellung: Der Künstler Aurel Dahlgrün gleitet mit seiner Kamera hinab ins meterdicke Packeis vor Grönland. Seine Faszination überträgt sich auf die Besucher im Klimahaus. Sie staunen über die gigantischen Eismassen ebenso wie über die blubbernden Luftströme, die fast abstrakte Muster formen. Zu sehen bis zum 28. November.

Von Blessuren und anderen Narben berichten Autoren und Musiker

© Arnd Hartmann

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Erstellt:
28.10.2024, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 15sec

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