Von der antarktischen Eiswüste ins Berlin der 30er-Jahre

Von der antarktischen Eiswüste ins Berlin der 30er-Jahre

In ihrer wöchentlich erscheinenden Kolumne „Kulturtipps“ empfiehlt die NORDSEE-ZEITUNG Ausstellungen, Theater- und Opernpremieren, Kino- und Fernsehfilme und andere Ereignisse.

Meine Kulturwoche

MONTAG:
Lesung: Der Titel „Der Gang vor die Hunde“ (8.30 Uhr, NDR Kultur) sagt eigentlich schon alles. Nicht nur das Leben von Fabian, dem Helden aus Erich Kästners Roman von 1931, verdüstert sich, auch im gesamten Land geht alles den Bach runter. Die 1931 geschriebene Satire auf die deutsche Gesellschaft fesselt noch immer.

DIENSTAG:
Konzert: Immer wieder andere Frauen stehen bei den Sisters in Jazz auf der Bühne. Im Bonner Beethoven-Haus trafen sie mit Flöte, Harfe, Vibrafon, Steeldrum, Bass und Schlagzeug aufeinander, zu hören ab 21.05 Uhr bei „Jazz live“ im Deutschlandfunk.

MITTWOCH:
Dokumentarfilm: Seit ich sie in der freien Natur nisten sah, bin ich ein Pinguin-Fan. Deshalb kann ich den Franzosen Luc Jacquet gut verstehen, den es immer wieder in die antarktische Eiswüste zieht, um das Verhalten der Kaiserpinguine zu studieren und filmisch zu dokumentieren. Die „Rückkehr zum Land der Pinguine“ (Bremen: Schauburg, Hamburg: Zeise, Oldenburg: Casablanca) ist für ihn ein „Liebesbrief an die weiße Wüste“. Und an die Frackträger mit dem gelben Fleck am Hals.

DONNERSTAG:

Porträt: Und noch einmal Erich Kästner: Der Dichter sah am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz sein Werk in Flammen aufgehen - und blieb trotzdem in Deutschland. Annette Baumeister entwirft in „Erich Kästner - Das andere Ich“ (23.10 Uhr, MDR) ein psychologisch dichtes Porträt, lässt Literaturwissenschaftler ebenso zu Wort kommen wie die Autorinnen Cornelia Funke und Caroline Link.

FREITAG:

Album: Die Südkoreanerin Youn Sun Nah huldigt auf ihrem neuen Album „Elles“ (CD, ) den Sängerinnen, die sie beeinflusst haben. „Alle haben nie aufgehört, sich neu zu erfinden“, sagt sie. Sich neu zu erfinden - das ist auch ihr Ding. Und man hört ihr dabei so gerne zu, wie sie die Klassiker stimmgewaltig interpretiert. „Wenn es einen Gott gäbe, dürften ihre Konzerte nie zu Ende sein“, schrieb ein Kritiker einmal. Recht hat er. Und diese Platte müsste endlos weitergehen.

SONNABEND:

Konzert: Sie mögen die Improvisation: die sieben Musiker aus Hamburg, die ab 20 Uhr im Pferdestall in der Gartenstraße in Bremerhaven auftreten. Ihre Band heißt Strange Country. Je nach Stimmung lösen sich die Musiker von ihren Songs und spielen einfach wild drauflos - immer beziehen sie sich dabei auf den reichen Schatz amerikanischer Musik. Karten gibt es für 20 (ermäßigt 15) Euro unter 0471-43333.

SONNTAG:

Ausstellung: Wer sich bei diesem Schietwetter in einer Höhle verkriechen will, der ist im Paula-Modersohn-Becker-Museum in Bremen goldrichtig. Dort spürt die Schau der „Faszination Höhle“ bis zum 6. Juni nach.

Von der antarktischen Eiswüste ins Berlin der 30er-Jahre

© Hartmann

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Erstellt:
18.02.2024, 14:10 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 18sec

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