MONTAG:
Jazz: Jedes Jahr im Frühjahr verwandelt sich Bremen in eine lebendige Jazzmetropole. Die Messe Jazzahead lockt mit über 100 Konzerten Fans von nah und fern an. Wer nicht dabei sein konnte, für den gibt das ARD-Radiofestival (23 Uhr, NDR Kultur) einen Rückblick auf einige Höhepunkte.
DIENSTAG:
Komödie: Ein bisschen erinnert der erzkonservative François in „Liebesbriefe aus Nizza“ (Bremen: Schauburg, Hamburg: Passage) an den Kinohelden „Monsieur Claude“. François, ein pensionierter General, entdeckt auf dem Dachboden alte Liebesbriefe an seine Frau, die nicht von ihm sind. Und zieht in die Schlacht. Komödien-Routinier Ivan Calbérac vertraut auf den Charme seiner Altstars André Dussollier und Sabine Azéma.
MITTWOCH:
Psychothriller: Beim Sport geht es ums Gewinnen. Das wollen auch die Judo-Frauen in Tiflis. Die Konkurrenz auf der „Tatami“ (Bremen: Schauburg, Hamburg: Abaton, Zeise), der Kampfmatte, wird politisch verschärft. Denn die Mullahs wollen nicht, dass die Iranerin Leila (Arienne Mandi) gegen die Israelin Shani (Lir Katz) antritt. Spannend.
DONNERSTAG:
Drama: Eine Zeitreise ins England von 1800 unternehme ich immer dann, wenn die Gegenwart nur noch nervt. In den geräumigen Häusern in Südengland, die Jane Austen entwirft, kann man sich gut erholen. Und wenn Kate Winslet und Emma Thompson in „Sinn und Sinnlichkeit“ (21.35 Uhr, ZDF neo) die Hauptrollen spielen, fällt ein kluges Sittenbild als Nebenprodukt ab.
FREITAG:
Album: „James Bond“ (Solaris Empire, 16 Euro) heißt das neue Album von Kitty Solaris. Doch eigentlich geht es darauf nur am Rande um Agentengeschichten. Die Berlinerin besingt ganz unterschiedliche Themen, unter anderem, ihre Angst vorm Autofahren. Damit hat sie mich schon am Haken.
SONNABEND:
Biografie: Kaum mehr vorstellbar, dass die Impressionisten einst als „Irre“ beschimpft wurden. Daran erinnert Anka Muhlstein in ihrem Buch über Camille Pissarro. Cézanne bezeichnete ihn als „den ersten Impressionisten“. Der Untertitel „Von der Kühnheit zu malen“ (Insel-Verlag, 32 Euro) gibt die Richtung vor. Wir lernen einen Mann kennen, der sich durch nichts und niemanden beirren ließ.
SONNTAG:
Ausstellung: Wer hat keinen Humor? Wer serviert seltsame Gerichte? Die „Piefkes“ und die „Ösis“ sind einander in herzlicher Abneigung zugetan. Das jedenfalls ist die These, der die Ausstellung „Die lieben Nachbarn“ im Wilhelm-Busch-Museum in Hannover nachgeht. Die scharfzüngigen Cartoons, Karikaturen, Fotos, Filme und Objekte muss ich unbedingt mit meinen Wiener Freundinnen ansehen. Bis zum 17. November haben wir Zeit, einen gemeinsamen Termin zu finden.

© Arnd Hartmann