MONTAG:
Träume: Jeder Schritt des Besuchers verändert den Raum und den Klang: Es ist eine Welt zum Träumen, die sich am Hamburger „Platz am 10. Längengrad“ eröffnet: Im „Port des Lumières“ zieht die immersive, multimediale Ausstellung in die Bilderwelt des Wiener Jugendstil-Künstlers Gustav Klimt und seinen Rausch aus Farbe, Gold und Erotik hinein. Die faszinierende Schau hat sogar montags auf!
DIENSTAG:
Bildhauerin: Endspurt! Seit ihrer Biografie „Der Kuss“ bannen mich das Leben und die Skulpturen der Pariser Rodin-Schülerin Camille Claudel, die ihrer Zeit künstlerisch so voraus war, dass man sie in eine „Irrenanstalt“ steckte. In Paris hab ich ihre berührenden Marmor-Figuren einst gesehen, jetzt sind einige Meisterwerke wie „La Valse“ noch bis 18. Mai in Bremens Paula-Modersohn-Becker-Museum zu erleben. Hin!
MITTWOCH:
Hitler-Film: So wuchtig das Thema ist, so aktuell ist es - und so exquisit ist es cineastisch umgesetzt: „Der Untergang“ erzählt die die letzten Bunker-Tage Hitlers, und Bruno Ganz verkörpert den Diktator in einer schauspielerischen Meisterleistung. Großes Kino - auch auf kleineren Fernsehschirm. Ich schau mir‘s heute Abend auf ZDF neo noch mal an.
DONNERSTAG:
Mozart: Oper - alt: Opulent, turbulent, exquisit musiziert, gesungen und gespielt: Mozarts sprühendste Opera commedia „Figaros Hochzeit“ funkelt nur so vor szenischen Einfällen, musikalischer Eleganz und Esprit. Heute abend geht die herrlich ausgestattete Oper zum letzten Mal am Stadttheater Bremerhaven über die Bühne - lohnt sich!
FREITAG:
Rilke-Jubiläum: „Und dann und wann ein weißer Elefant...“: Rainer Maria Rilkes Gedichte sind eine Welt, in der ich mich verlieren könnte. Es ist gut, Orientierungshilfe durch Leben und Werk dieses philosophisch-feinnervigen und komplizierten Poeten zu haben. Wie die neue, fesselnde und neue Aspekte eröffnende Biografie „Das offene Leben“, die Sandra Richter gerade zum 150. Rilke-Geburtstag herausgegeben hat.
SONNABEND:
Bühne: Oper - neu: Lügner, Fantast, Sinn-Sucher: Peer Gynt ist irgendwie wie wir alle. Grieg hat das nordische Epos vor 150 Jahren vertont, der Este Jüri Reinvere heute, als ein Fest der Klangfarben. Am Großen Haus Bremerhaven wird seine Gynt-Oper gerade auf Deutsch uraufgeführt und nur noch vier Mal gespielt - zum Beispiel heute.
SONNTAG:
Konzert: Noch eine Uraufführung: In der Bremer „Glocke“ wird heute „Ein Fest für Neues“ gegeben. Um 11 Uhr spielen die Bremer Philharmoniker die jüngste Komposition der österreichisch-russischen Komponistin, Pianistin und Dichterin Lera Auerbach (51), „Adams Lament“ - - neben Tschaikowskys 5., der „Schicksals“-Sinfonie.

© Arnd Hartmann