
Die „Tyra“ hat Probleme mit der Geschwindkeit.
Foto: Bröderne Aa
Norwegische Werft Brødrene Aa meldet Insolvenz an
Norwegische Werft Brødrene Aa in der Krise: Stornierter Großauftrag stürzt 170 Mitarbeiter in Unsicherheit. Wie sieht die Zukunft aus?
Norwegische Werft in der Krise
Die norwegische Werft Brødrene Aa AS hat Insolvenz angemeldet. Grund für diesen Schritt ist die Kündigung eines Großauftrags durch die Reederei Norled AS, die den Bau von drei Schnellbooten storniert hat. Diese Entscheidung fiel, nachdem es zu erheblichen Verzögerungen und Geschwindigkeitsproblemen bei den Fähren „Tyra“, „Magni“ und „Var“ kam. Während die „Tyra“ bereits fertiggestellt ist, befinden sich die anderen beiden Boote noch im Rohbau. Der Auftragswert belief sich auf 420 Millionen norwegische Kronen (rund 36 Millionen Euro).
Auswirkungen und Perspektiven
Die Insolvenz betrifft 170 Mitarbeiter der Werft in Hyen, die nun um ihre berufliche Zukunft bangen müssen. Die Fjordane Bezirksgericht wird den Fall bearbeiten und einen Insolvenzverwalter bestellen, der nach neuen Eigentümern und Finanzierungsmöglichkeiten sucht. Brødrene Aa gilt als Pionier im Bereich der Verbundwerkstoffe für Schnellfähren und hat in der Vergangenheit mehrfach Auszeichnungen für seine innovativen Projekte erhalten.
Zukunft der Trondheim-Routen
Norled wird auf den betroffenen Routen in Trondheim vorerst wieder auf herkömmliche Schiffe mit Verbrennermotoren setzen. Die geplanten Neubauten sollten ursprünglich mit einem modernen SHIFTR-Batteriewechselsystem ausgestattet werden, das auf anderen Routen, wie dem Oslofjord, weiterhin zum Einsatz kommt. Trotz der aktuellen Probleme bleibt das Interesse an umweltfreundlichen Technologien bestehen, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für Brødrene Aa und die betroffenen Routen entwickeln wird. (yvo)