Zuschnüren eines Turnschuhs

Regelmäßige Bewegung hat positive Auswirkungen auf das physische und mentale Wohlbefinden.

Foto: JENS_LEHMKUEHLER

Gesundheit
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Was sind schon 21 Minuten für die eigene Gesundheit?

8. Dezember 2023 // 09:00

Beim Frühstück, am Schreibtisch, abends auf dem Sofa: Die Deutschen verbringen einen Großteil ihres Tages im Sitzen. Das kann Folgen für die eigene Gesundheit haben. Schon mit 21 Minuten Bewegung täglich kann man gegensteuern.

Eigentlich wissen wir sehr wohl, was uns guttut. In einer aktuellen repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes gaben 81 Prozent der Befragten an, sich besser zu fühlen, wenn sie sich regelmäßig bewegen. Sie sind aus- geglichener und weniger gestresst. Doch die Realität sieht anders aus: Wer arbeitet, verbringt an einem Arbeitstag oft mehr als vier Stunden im Sitzen (61 Prozent). 27 Prozent sitzen sogar sechs bis acht Stunden, etwa jeder Zehnte sogar acht Stunden und mehr.

Nation der Extremsitzer

Die Corona-Pandemie und die vermehrte Nutzung von Homeoffice haben den Bewegungsmangel in Deutschland offenbar noch verstärkt. 52 Prozent der befragten Personen berichteten, im Homeoffice weniger unterwegs zu sein als an einem Arbeitstag in ihren Unternehmen. „Wir sind eine Nation der Extremsitzer – auch im Job. Dieser Zustand sollte uns Sorgen machen“, sagt Jens Martin Hoyer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes.

Sorgen vor Gesundheitsproblemen

Die Forsa-Umfrage zeige, dass 42 Prozent der deutschen Bevölkerung eigene gesundheitliche Beschwerden auf Bewegungsmangel und langes Sitzen zurückführe, so Hoyer. Zudem äußerten 59 Prozent der Befragten die Angst, im Laufe ihres Lebens aufgrund körperlicher Inaktivität zu erkranken. „Deutschland steckt in einem Bewegungsdilemma“, sagt er. „Mehr als der Hälfte der Bevölkerung – insgesamt 54 Prozent – ist bewusst, dass sie sich zu wenig bewegen. Allerdings hakt es bei vielen an der Umsetzung.“

Mangelnde Zeit oder Lust

Manchmal ist es der Zeitaspekt, manchmal auch fehlende Lust oder Motivation die daran hindern, Bewegung in den Alltag einzubauen. Dabei sagen Experten, dass das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht etwa nur bei ungesunder Ernährung oder durchs Rauchen deutlich erhöht ist, sondern auch durch ständiges Sitzen ohne angemessenen körperlichen Ausgleich. Eine morgendliche Fahrradtour auf dem Weg zur Arbeit wäre der erste Schritt, doch im Alltag wird immer noch das Auto dem Rad vorgezogen, sogar für kurze Wege.

Mehrheit erfüllt WHO-Empfehlungen nicht

54 Prozent der Menschen in Deutschland schaffen es nicht, das Mindestmaß an Bewegung entsprechend den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu erfüllen: Sie bewegen sich laut Umfrage wöchentlich weniger als 150 Minuten moderat anstrengend und weniger als 75 Minuten wöchentlich intensiv anstrengend. Dabei zeigen sich laut Expertenmeinung schon bei täglich 21 Minuten Bewegung positive Auswirkungen auf das physische und mentale Wohlbefinden.

Mehr Infos:

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