
Die Band Brand liefert eine heiße Bühnenshow ab.
Foto: privat
Bei Brand steht der Spaß im Vordergrund
Deutschrock, Punkrock und Hardrock - dafür stehen Burghard Kolle, Kim San Sancken, Peter Blindow, Thomas Kessler und Christian Heiß. Die Musik von Brand ist laut und ehrlich.
Und man merkt den fünf aus Wehden an, dass sie mit Spaß dabei sind - und das seit zehn Jahren. „Wir sind einfach Freunde, die zusammen Musik machen“, sagen sie. Und kreativ sind sie auch: Drei Stichwörter reichen für einen neuen Song.
Jede Woche neuer Song
„Wir schaffen jede Woche einen neuen Song“, sagt Bassist Christian Heiß. Denn die fünf Musiker treffen sich regelmäßig zum Proben. „Einer hat ‘ne Idee und fängt an zu singen. Und dann jammen wir“, erzählt Schlagzeuger Thomas Kessler. Doch nicht jeder Song schafft es auch in das Repertoire von Brand. Denn das Ganze wird per Handy aufgenommen, und später entscheiden die Musiker zusammen, welches Stück noch weiter bearbeitet und verfeinert werden soll.
Ideen für die Songs gibt es genug. Das reicht von „Pamela Anderson“, einer Hymne von Gitarrist und Sänger Kim Sancken an den TV-Star seiner Jugend aus „Baywatch“, über die Träume eines schwer schuftenden Normalos in „Könnte, Müsste, Sollte“ und die Gedanken eines Menschen, dem alles „Scheißegal“ ist bis hin zur Vorstellung der eigenen Band in „Wir sind BRAND“. Und manchmal geht es auch mit dem Prinzip der Theatergruppe Instant Impro: Drei Stichwörter genügen, und schon entsteht ein neuer Song.
Politik ist tabu
Doch eines ist den fünf Musikern wichtig: „Wir bewerten nicht. Wir stellen Dinge dar, geben den Leuten aber nicht vor, was sie darüber denken sollen“, erläutert Thomas Kessler. Deswegen seien politische Themen sowieso tabu: „Wir wollen nicht in eine Ecke gedrängt werden.“ Vielmehr stehe die gute Laune im Vordergrund. „Wir spielen ja auch nicht, um Geld zu verdienen. Wir wollen Spaß haben und gute Laune verbreiten“, meint Kim Sancken.
Und das gelingt ihnen selbst bei ihren wöchentlichen Proben. „Die gehen meist ziemlich lange, und wir wundern uns oft, dass niemand die Polizei ruft“, meint Kim Sancken und grinst. Einmal habe es dann aber doch nachts um ein Uhr an der Tür geklingelt. „Da haben wir schnell alles weggeräumt, weil wir dachten, jetzt steht die Polizei vor der Tür“, erinnert sich der Sänger. Und dann seien es zwei junge Leute gewesen, die die Musik gehört und sie toll gefunden hätten. „Denen haben wir dann noch ein Privatkonzert gegeben.“
Deutschrock
Und wie klingt das? „Wir machen Deutschrock“, sagt Gitarrist Burghard Kolle. Und so könne ein Stück mal klingen wie bei den Toten Hosen, bei den Ärzten oder bei Rammstein. Einige Zuhörer stellen sogar vom Klang her Vergleiche mit den Böhsen Onkelz an. Doch die Texte und Melodien sind immer original Brand - und darauf sind die fünf Musiker auch stolz.
Die eigenen Stücke und selbst die Musikrichtung gab es in der Anfangsphase von Brand noch nicht, damals hatte die Band noch nicht mal einen Namen. „Wir haben alles gespielt, sogar Volksmusik und Schlager, nur etwas rockiger“, erinnert sich Burghard Kolle.
Bandgründung war Schnapsidee
Die Geburtsstunde der Band war eigentlich eine Schnapsidee - im wahrsten Sinne des Wortes: „Beim Frühtanz in Steinau fragte eine Bekannte, ob ich noch eine Band habe“, erinnert sich Kim Sancken. Doch bevor er antworten konnte, habe es Burghard Kolle bejaht. „Ich habe erst genickt, als uns eine Runde Getränke versprochen wurde, wenn wir in Lunestedt auftreten“, sagt Kim Sancken. Danach habe er nicht mehr darüber nachgedacht - bis zu dem Zeitpunkt, als es dann tatsächlich konkret wurde. „Dann mussten wir ja, dabei hatten wir noch nicht einmal einen Namen für die Band.“ Mit Thomas Kessler konnten wir schnell einen Schlagzeuger finden. „Wir haben etwas geprobt und sind mit fünf Stücken nach Lunestedt gefahren“, erzählt Burghard Kolle. Und dann wurde die Sache doch größer als gedacht. „Auf einmal sollten wir draußen vor 70 Leuten spielen“, erinnert sich Thomas Kessler und schüttelt den Kopf.
Verdammt viel Spaß
Doch alles lief super: „Da wir verdammt viel Spaß hatten, stand für uns fest: Nun machen wir ,ernsthaft‘ weiter“, sagt Kim Sancken - daran konnte auch der zweite Auftritt nichts ändern. „Da sind wir mit professioneller Technik aufgetreten - es wurde ein Fiasko vor 150 Leuten“, meint Peter Blindow, der zwischenzeitlich als zweiter Schlagzeuger in die Band gekommen war und heute hauptsächlich für den Backgroundgesang zuständig ist. Doch so schlimm sei es danach nie wieder geworden - nur bedeutend besser. Der Auftritt beim 100-jährigen Schützenjubiläum in Wehden war einer der Höhepunkte, sind sich die Bandmitglieder einig.
Mit Christian Heiß hatte die Band - immer noch ohne Namen - einen Bassisten gefunden und war voll einsatzbereit. Es gab zwar zwischendurch noch die eine oder andere weitere Personalie, doch letztlich blieb es bei einer Besetzung von fünf Leuten. Und eines ist für Thomas Kessler klar: „Eine Frau sollten wir nicht mehr in der Band haben. Da ändert sich einfach der Umgang untereinander.“
Bandnamen bei Grillabend gefunden
Den Bandnamen fanden die Musiker übrigens im Juli 2013 bei einem Grillabend. „Brand passt überall, ob Deichbrand oder Brand nach der durchgefeierten Nacht“, meint Burghard Kolle. „Und ich wollte immer schon ein T-Shirt haben, auf dem vorne ,Brand‘ und hinten ,heiß‘ steht“, sagt Christian Heiß und lacht.
Apropos Deichbrand: Da würden die Fünf gerne einmal auftreten. Ein paar Bewerbungen haben sie schon geschrieben - sogar musikalisch: einen eigenen Song. Geklappt hat es nicht. Trotzdem ist Brand schon überall dabei: vom privaten Geburtstag über das Straßenfest in der Alten Bürger und Fonstock in Nordenham bis zu Auftritten in Kneipen und Veranstaltungsräumen. „Wir sind eine Live-Band und für alle Konzertanfragen offen. Wir können ein Programm für eine Stunde machen oder auch für zwei“, betont Kim Sancken. Hauptsache, es macht Spaß. (chb)
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Foto: Brand