Die Gitterkonstruktion wurde gewählt, um Gewicht zu sparen, denn die „Giraffe“, so der Spitzname des Krans, ruht noch auf einem alten Teil der Kaje in Bremerhaven.

© Scheer

Die Gitterkonstruktion wurde gewählt, um Gewicht zu sparen, denn die „Giraffe“, so der Spitzname des Krans, ruht noch auf einem alten Teil der Kaje in Bremerhaven.

Auch der „Giraffen“-Kran in Bremerhaven ist bald futsch (neue Fotos)

Einige Kräne im Hafen müssen verschwinden, darunter auch der in Leichtbauweise erbaute Kran aus dem Jahr 1976.

Der „Giraffen“-Kran an der Stromkaje.

© Arnd Hartmann

Der „Giraffen“-Kran an der Stromkaje.

Der „Giraffen“-Kran an der Stromkaje.

© Arnd Hartmann

Der „Giraffen“-Kran an der Stromkaje.

Alte Kräne verschwinden

Weithin sichtbare „Giraffe“ wird im nächsten Jahr abgebrochen

Im Zusammenhang mit dem Neubau der Columbuskaje in Bremerhaven müssen drei Kräne im südlichen Bereich der Pier verschwinden. Schon seit einer Woche laufen die Abbrucharbeiten an den beiden letzten Kränen im südlichen Bereich der Kaje.

Die beiden 1971 von der Fa. Peiner erbauten blauen Pierkräne waren schon lange Zeit nicht mehr im Betrieb. Sie stammen noch aus der Zeit, als an der Pier die letzten großen Auswandererschiffe sowie konventionelle Frachtschiffe an der Columbuskaje be- und entladen wurden. Unzählige Koffer für Kreuzfahrtreisenden hingen in den vergangenen Jahrzehenten an deren Haken. Doch durch die mittlerweile zu geringe Hebekraft und vor allem durch die immer größer werdenden Schiffe, kamen die beiden Kräne in den vergangenen Jahren immer seltener zum Einsatz, da diese die Ladeluken nicht mehr erreichen konnten. Somit werden die beiden nun bis zum Ende des Monats zurückgebaut und werden von einem örtlichen Altmetallhändler entsorgt. Wenn zukünftig Krankapazität an der Columbuskaje benötigt wird, kommen Mobilkräne zum Einsatz, die mit ihren überlangen Auslegern auch die größten Kreuzfahrtschiffe beladen können.

Auch die weithin sichtbare Landmarke am südlichen Ende der Columbuskaje, der 54 Meter hohe Containerkran in Leichtbauweise muss zurückgebaut werden, weiß Holger Bruns, Sprecher von Bremenports. Dieser aus dem Jahr 1976 stammende Kran mit einem 93 Meter hohen Ausleger, der ebenfalls schon lange nicht mehr Einsatz gekommen ist, stammt ebenfalls vom Hersteller Peiner. Der Kran war in der Lage, Ladungen bis zu einem Gewicht von 38 Tonnen zu bewegen.

Die unübliche Gitterkonstruktion fällt ins Auge

Die unübliche Gitterkonstruktion wurde gewählt, um Gewicht zu sparen, denn die „Giraffe“, so der Spitzname des Krans, ruht noch auf einem alten Teil der Kaje, die vor 100 Jahren auf Holzpfählen gegründet wurde. Eine Containerbrücke in Vollbauweise wäre somit zu schwer gewesen.

Vor dem Rückbau müssen nun erst noch Schadstoffuntersuchungen des Korrosionsschutzes des Krans gemacht werden, wie Bruns erläuterte. Erst nach Vorlage dieses Ergebnisses kann der Kran dann abgebrochen werden. Nötigenfalls muss dann vor der Entsorgung noch der Korrosionsschutz aufwendig abgetragen werden. Bruns geht davon aus, dass der Rückbau erst im nächsten Jahr erfolgen wird.

Hafen- und Ladekrane haben über Jahrzehnte das Hafenbild bestimmt und in den vergangenen Jahren sind schon viele dieser Landmarken entlang der Hafenbecken von Bremerhaven verschwunden. Nachdem schon 2017 mehrere alte, über 40 Jahre alte Peiner-Ladekräne an der Columbuskaje verschrottet wurden, traf es im Sommer im Fischereihafen vor der Nordfrost-Pier drei alte Einheiten, die seinerzeit für die Entladung der Fischdampfer gedient haben.

Auch der alte grüne Werftkran von Rickmers Lloyd aus dem Kaiserhafen ging den Weg ins Alteisen, denn dieser landete im dänischen Frederikshavn bei einem Schrotthändler.

Einzig bei den drei Werftstandorten sind noch landseitige Hafenkräne sichtbar. Das Stahlbauunternehmen Strako im Fischereihafen betreibt zwei Peiner-Ladekräne, mit einer Hebeleistung von jeweils rund 30 Tonnen, für die wasserseitige Verladung von Spundwandbohlen.

Neben dem alten orangefarbenen Grube-Kran im Neuen Hafen und dem alten 35,5 Meter hohen Turmdrehkran der 1986 geschlossenen Rickmers Werft an der Geeste sollen nach den Plänen von Investor Dieter Petram aber auch die vier alten verbliebenen Werftkräne der Schichau Seebeckwerft am Helgen im Rahmen der Umgestaltung zum Werftquartier als Zeitzeugen der vergangenen Ära des Schiffbaus in Bremerhaven erhalten bleiben und in das Projekt dort einbezogen werden. (ast)

An den alten Pierkränen der Fa. Peiner wird geschweißt.

© Scheer

An den alten Pierkränen der Fa. Peiner wird geschweißt.

Der „Giraffen“-Kran an der Stromkaje.

© Arnd Hartmann

Der „Giraffen“-Kran an der Stromkaje.

Die Pierkräne kommen weg.

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Die Pierkräne kommen weg.

Ihr Autor

Christian Eckhardt

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Erstellt:
21.10.2022, 15:11 Uhr
Aktualisiert:
26.10.2022, 17:08 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 37sec

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