Im Juli 2019 hat die Polizeidirektion Oldenburg beschlossen, in so genannten Cold Cases, also kalten Fällen, deren Akten längst geschlossen sind, neu zu ermitteln. Auch in Cuxhaven wurde eine Ermittlungsgruppe unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Rainer Brenner gegründet. Drei Fälle gerieten besonders ins Visier.
Die Morde in den Jahren 1992 und 1993 an den Bremerhavener Prostituierten Vanessa Wardelmann und Anja Witt, die unweit der Autobahn 27 gefunden wurden, die in Hechthausen 2009 verschwundene Nancy Köhn und die so genannten Disco-Morde. Zwischen 1977 und 1986 sind sechs Frauen nach Besuchen von Kneipen und Diskotheken verschwunden, darunter auch die 16 Jahre alte Anja Beggers aus Midlum. Auch dazu gab es zahlreiche Medienberichte. Neben der NORDSEE-ZEITUNG war auch die Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ involviert. War es ein Serientäter? Als letzte Tat wird die tot aufgefundene Irene Warnke aus Ringstedt gewertet.
Polizei in Cuxhaven kündigt Pressekonferenz an
Jetzt hat die Polizei Montag eine Pressemitteilung angekündigt, wo die Cold Cases bilanziert werden sollen. Im Vorfeld hatte die NZ der Ermittlungsgruppe einen umfangreichen 26 Fragen beinhaltenden Katalog zugeschickt. Die meisten wurden mit der Aussage „Ergebnisse werden zu gegebener Zeit veröffentlicht“ kommentiert. Jetzt scheint es soweit zu sein.
Unklar ist, ob wirklich neue Erkenntnisse zu erwarten sind. Mittlerweile wird wohl aufgrund von DNA-Analysen zumindest ausgeschlossen, dass der so genannte Göhrde-Mörder in Verbindung mit dem Verschwinden von Anja Beggers steht. Nach NZ-Recherchen wird es bei der PK auch darum gehen, das Ende der Ermittlungsgruppe Cold Cases zum Ende des Jahres zu verkünden.
Die Gruppe bestand inklusive des Leiters aus fünf Mitarbeitern. Die werden ab Januar ihren „normalen“ Dienst wieder verrichten.