Viele Zuschauer beim Anderlinger Erntefest hatten viel zu sehen und viel Spaß beim großen Umzug durch das Dorf. Foto

© Ballin

Viele Zuschauer beim Anderlinger Erntefest hatten viel zu sehen und viel Spaß beim großen Umzug durch das Dorf.

Anderlinger Erntefest – so fröhlich und bunt wie Karneval

Was die Anderlinger bei ihrem dreitägigen Erntefest mit seinem Höhepunkt, dem Umzug, am Sonntag obendrauf setzten, war ganz einfach ein Riesen-Ereignis.

Fröhlich bunt wie Karneval

Höhepunkt ist der Umzug mit Wagen und Fußvolk durch das Dorf

Eigentlich braucht keiner das Dorf zu schmücken – es ist auch so hübsch. Doch was die Anderlinger bei ihrem dreitägigen Erntefest mit seinem Höhepunkt, dem Umzug durch die Straßen, am Sonntag obendrauf setzten, war ganz einfach ein Riesen-Ereignis.

Hunderte Schaulustige standen auf den Fußwegen, bestaunten die vielen Mottowagen, Kinder sammelten mit Feuereifer die Süßigkeiten ein, die die Umzugsteilnehmer - wie beim Kölner Karneval die Kamelle - ins Publikum warfen.

Und die Stimmung: so überschäumend, so ansteckend. Da gab es nur fröhliche Gesichter, jeder lächelte jede an, egal ob fremd oder einheimisch.

Die Landjugend schießt den Vogel ab

Den Vogel abgeschossen hatten dieses Mal nicht die Schützen oder andere Vereine aus dem 900-Seelen-Dorf Anderlingen und dessen Nachbarschaft, sondern die Mitglieder der Anderlinger Landjugend mit ihrem Mottowagen, an dem sie drei Monate tüchtig gewerkelt hatten und ein nahezu perfektes, satirisches Ergebnis auf ein brandaktuelles Thema erzielten.

Gigantisch hohe Benzin- und Dieselpreise

„Wie houch de Pries ok is, op´ n Land bruukt we dat Auto gewiss“ stand da auf dem Wagen, obendrauf eine Tankstelle mit den gigantischen Benzin- und Dieselpreisen, die alle Menschen beunruhigen, die vom Dorf aus kaum Busverbindungen zu Arzt- und Einkaufsbesuchen im nächsten Städtchen haben. Überhaupt – das Klima und die Preise standen im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Ausgestopften „Mann“ mit dem Kopf in einen Rundballen gesteckt

Mark Oberst-Wohltmann, stellvertretender Bürgermeister von Anderlingen und sein Freund Marco Holsten hatten kurzerhand erst vor ein paar Tagen einen ausgestopften „Mann“ mit dem Kopf in einen Rundballen gesteckt, den Anhänger mit dem so dekorierten Ballen mit Kisten voller im eigenen Garten erzeugtem Gemüse geschmückt und so war ihr Wagen ein viel beachteter Teil des Umzuges geworden.

Im kleinen, uralten Bollerwagen Kartoffeln, Möhren, Kürbisse und Kohl

Den kleinsten, aber umso hübscheren Wagen stellten sicherlich Tanja Borchers und Christiane Brandt mit dem Thema „Ausblick 2023: Selbstversorgung“, im kleinen, uralten Bollerwagen frische Kartoffeln, Möhren, Kürbisse und Kohl. „Ich kann nicht am Straßenrand stehen und zugucken“ erklärt Christiane Brandt „Ich war schon immer in der Landjugend beim Erntefest aktiv. Jetzt habe ich seit Jahren einen eigenen Wagen dabei.“ „Und ich werde gezwungen, immer mitzumachen“ meint Tanja Borchers und grient. Kein Problem, den Spaß hatten hier schließlich alle, Zuschauende und Teilnehmende.

Die Anderlinger Landjugend hat in dreimonatiger Arbeit einen Mottowagen gebaut, der so perfekt ist, dass er sich überall sehen lassen kann, sogar beim Karneval  in Köln. Foto

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Die Anderlinger Landjugend hat in dreimonatiger Arbeit einen Mottowagen gebaut, der so perfekt ist, dass er sich überall sehen lassen kann, sogar beim Karneval in Köln. Foto Ballin