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Im vergangenen Jahr lockte das erste Freimarktspiel der Eisbären nur 769 Zuschauer in die Bremer ÖVB-Arena.
Eisbären zurück in Bremen
Nach einjähriger Pause kehren die Basketballer der Eisbären Bremerhaven für ein Heimspiel in die ÖVB-Arena nach Bremen zurück. Für das „Freimarktspiel“ gegen die Tigers Tübingen am Samstag zeichnet sich eine bessere Kulisse ab als vergangene Saison.
Lediglich 769 Zuschauer interessierten sich am 23. Oktober 2021 für den 116:84-Sieg, den die Eisbären in der ÖVB-Arena gegen den späteren Zweitliga-Absteiger Team Ehingen einfuhren. Nils Ruttmann ist guter Dinge, dass die Mini-Kulisse am Samstag (19 Uhr) gegen den ungeschlagenen ProA-Tabellenführer Tübingen deutlich übertroffen werden kann. „Wir sind aktuell schon über dem Stand vom Vorjahr hinaus“, sagt der Eisbären-Geschäftsführer.
Das liegt zum einen daran, dass Tübingen ein spannenderer Gegner als Ehingen ist. Die Tigers haben nicht nur die ersten vier Saisonspiele gewonnen und sind mit 95,8 Punkten im Schnitt das offensivstärkste ProA-Team. Mit den Schwaben haben die Eisbären zudem noch eine Rechnung offen - im Frühjahr zog man im Playoff-Viertelfinale mit 1:3 den Kürzeren gegen die Tübinger. „Ich denke schon, dass das ein sportlich attraktives Heimspiel ist“, sagt Ruttmann.
Zum anderen haben die Eisbären einiges unternommen, um in Bremen die Werbetrommel für sich zu rühren. Anlaufstellen waren unter anderem die Universität, aber auch die beiden Kooperationsvereine Basketball Lesum-Vegesack und BG Bierden/Bassen/Achim. Zudem wurden Plätze für Kinder verlost, die mit den Profis in die ÖVB-Arena einlaufen werden. „Wir versuchen Stück für Stück, frühere Fans zurückzugewinnen und neue für uns zu begeistern“, will Ruttmann den Bremer Markt beackern.
ÖVB-Arena ist offen für die Eisbären
Die Entscheidung, sich erstmals nach dem Erstliga-Abstieg im Jahr 2019 wieder in Bremen zu präsentieren, fiel auch mit Blick darauf, dass die ÖVB-Arena gerne mehr Sportveranstaltungen im Programm hätte. „Die Zusammenarbeit ist sehr angenehm. Wir werden von den Verantwortlichen der ÖVB-Arena mit offenen Armen begrüßt“, erklärt Ruttmann. In der Geschäftsstelle der Eisbären hängt noch der Award, den Ruttmann im vergangenen Jahr entgegennehmen durfte - das Heimspiel gegen Ehingen war das erste Sportevent in der ÖVB-Arena seit Beginn der Corona-Pandemie. Darüber hinaus hätten die Eisbären Sponsoren, denen es wichtig sei, sich in Bremen zu engagieren und Geschäftspartner dort zum Spiel einzuladen.
Eigentlich wollten die Eisbären in der vergangenen Saison ein zweites Heimspiel in Bremen austragen, doch das am zweiten Weihnachtstag geplante Duell in der Halle 7 gegen die Nürnberg Falcons wurde wegen der damaligen Corona-Situation als Geisterspiel in die Bremerhavener Stadthalle verlegt. Auch wenn das dem Ziel abträglich war, das Thema Basketball in Bremen wiederzubeleben, ist Ruttmann zuversichtlich: „Wir fangen nicht bei Null an.“
Legendäre Spiele
2. März 2006, 64:67 gegen Alba Berlin: 5260 Zuschauer sind dabei, als die Eisbären für das Pokalspiel erstmals nach Bremen umziehen.
10. Dezember 2011, 73:71 gegen Bayern München: Gleich im ersten Pflichtspiel nach dem Aufstieg der Münchener sahen 9780 Zuschauer einen 73:71-Heimsieg der Eisbären.
23. Februar 2013, 74:72 gegen Bayern München: Vor 9520 Zuschauern hatten die Münchener, gecoacht von Svetislav Pesic, erneut das Nachsehen.

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Zu Erstliga-Zeiten waren die Eisbären regelmäßig zu Gast in Bremen. Anfangs wurden zwei Heimspiele pro Saison in der ÖVB-Arena ausgetragen, später dann sogar drei.

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Wenn die ÖVB-Arena bei den Erstliga-Heimspielen der Eisbären gut gefüllt war, konnte der Club ein Mehrfaches der Einnahmen eines Spiels in der heimischen Stadthalle erlösen.

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Nach dem Abstieg der Eisbären im Jahr 2019 gab es zunächst keine Spiele in Bremen mehr. Erst in der vergangenen Saison feierten die Bremerhavener ihr Comeback auf der Bremer Bühne.