Ein Banner "Fressefreiheit" (in Anlehnung an "Pressefreiheit") wird von einem Teilnehmer einer Demonstration gehalten. Die Teilnehmer demonstrieren gegen die Corona-Politik.

Ein Banner "Fressefreiheit" (in Anlehnung an "Pressefreiheit") wird von einem Teilnehmer einer Demonstration gehalten. Die Teilnehmer demonstrieren gegen die Corona-Politik.

Foto: Friso Gentsch/dpa

Deutschland und die Welt

Bedrohung durch Corona-Leugner 2021 gestiegen

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Von nord24
16. Februar 2022 // 08:29

Schon lange läuft es auf Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen nicht immer friedlich ab. Die Angst vor gewaltbereiten Corona-Leugnern steigt.

Viele Betroffene

Im vergangenen Jahr haben sich mehrere Dutzend Menschen an die Betroffenenberatung Niedersachsen gewandt, weil sie sich von Corona-Leugner bedroht fühlten. Insgesamt 51 Fälle standen nach Angaben der Beratungsstelle in Zusammenhang mit einer Bedrohungslage durch Reichsbürger, Verschwörungsideologen und sogenannte Querdenker. Das entspreche in etwa jeder fünften Anfrage. Die meisten Beratungen zu diesen Fällen habe es für Journalistinnen und Journalisten gegeben, sagt eine Sprecherin. Diese seien bei Demonstrationen besonders betroffen.

Beratungsstelle als Anlaufpunkt

Die Betroffenenberatung Niedersachsen ist eine Anlaufstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Niedersachsen. Mit ihrem kostenlosen Angebot unterstützt sie Menschen bei der Bewältigung ihrer Erlebnisse und hilft, wenn nötig, bei der Vermittlung an Psychologen, Anwälte oder die Polizei.

Gewaltbereitschaft steigt

Die Bewegung der Corona-Leugner und „Querdenker“ vermischt sich nach Angaben des niedersächsischen Verfassungsschutzes inhaltlich und personell zunehmend mit Rechtsextremisten und Reichsbürgern. Insbesondere Chat-Gruppen böten eine Plattform zur kontinuierlichen Radikalisierung und zur Übernahme von Verschwörungstheorien und extremistischen Ideologien. Das Innenministerium beobachtet eine zunehmende Gewaltbereitschaft auf den Demonstrationen.

Früh dagegen wehren

Ein Sozialarbeiter betont, dass aggressive Verhaltensweisen im Netz und auf der Straße immer akzeptierter würden, wenn man gegen die ansteigende Gewalt und den Hass nicht vorgehe. Deswegen sei es wichtig, dagegen anzugehen und Betroffene bei allen Maßnahmen zu unterstützen. Sonst werde es immer schlimmer und schlimmer. (dpa)