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Carsten Homuth, Uwe Bergmann, Gerhard Bruns und Udo Katzwinkel (von links) haben die alte Fahrwasssertonne restauriert.
Die rote Tonne glänzt wieder
Es war 5 vor 12 für die knallrote Fahrwassertonne, die zu den maritimen Exponaten des Kutterhafens von Fedderwardsersiel zählt. Rost drohte sie zu zerfressen. Gerhard Bruns aus Burhave schlug Alarm - und hatte damit Erfolg.
Die rote Fahrwassertonne 46 leuchtete bis 2003 an der Kreuzung des Fedderwarder Priels mit der Weser. Seitdem steht sie an der Hafeneinfahrt von Fedderwardersiel, damals mit Spendenhilfe gekauft und neu gestrichen von der Bürgerinitiative Butjadingen (BiBu). Insbesondere drei Butjadinger Neubürger folgten jetzt dem Aufruf des ehemaligen BiBu-Vorsitzenden Gerhard Bruns, die Tonne zu retten. Sie war vom Durchrosten bedroht.
Die rote Fahrwassertonne erhielt bald ein Gegenstück, nämlich eine grüne Tonne an der Steuerbordseite der Hafeneinfahrt. Die Tonnen stellte die BiBu damals im Rahmen der Hafengestaltung auf. Sie sollten wie die weiteren Exponate - die Deichbaulok, die Skulptur „Der sprechende Plattfisch“, das Sielboot und die Anker - die bedeutenden Themen der Butjenter Küste zum Anfassen darstellen.
Nachdem schon das Sielboot aufwendig saniert werden musste, war es nun für die rote Tonne 5 vor 12. Dank der drei Neubürger Uwe Bergmann (43), Udo Katzwinkel (66) und Carsten Homuth (53) strahlt die Tonne inzwischen wieder im neuen Glanz - fachgerecht entrostet, grundiert und lackiert. Uwe Bergmann lebt mit seiner Frau seit einem Jahr in Waddensersiel. Udo Katzwinkel lernte Fedderwardersiel mit seinem Wohnwagen kennen und lieben. Carsten Homuth, schon lange ebenfalls ein Butjadingen-Fan, bot wie die anderen beiden sofort seine Mitarbeit an.
Strom und Getränke vom „Achterdeck“
Der Biergarten „Achterdeck“ stellte Strom zur Verfügung und versorgte die Helfer mit Getränken - für Inhaber Stefan Rößler sei das selbstverständlich gewesen, freut sich Gerhard Bruns, der selbst Schleifmittel, Grundierung, Rostschutz und Lack sowie den Druck einer neuen Nummer 46 besorgte. Das Material musste er nicht vollends aus der eigenen Tasche bezahlen, denn es hatten sich weitere Spender gemeldet. Gerhard Bruns ist froh, dass alles geklappt hat, ehe der Winter der Tonne womöglich den Rest gegeben hätte.
Die Tonne 46 und die Tonne 33 leuchten nachts - die eine rot, die andere grün. Allerdings sind sie nicht zur Nordsee, sondern in den Hafen gerichtet. „Als wir die Tonnen damals aufstellen wollten, hatten wir die Auflage, dass die Tonnen nicht zur See hin leuchten dürfen. Sie sind ja keine offiziellen Seezeichen mehr“, erläutert Gerhard Bruns. Er erinnert sich noch daran, dass die Bürgerinitiative für die Gestaltung des Hafens damals auch viel Kritik erhielt. Zum Beispiel wurde die Sorge geäußert, dass Sportbootfahrer durch die Tonnen irritiert werden könnten. Bewahrheitet hat sich das nicht.