Blick auf einen Briefkasten der Deutschen Post, auf dem das Posthorn-Logo zu sehen ist.

Blick auf einen Briefkasten der Deutschen Post, auf dem das Posthorn-Logo zu sehen ist.

Foto: Hendrik Schmidt

Deutschland und die Welt

Die Briefmarke aus dem Internet wird immer beliebter

Von dpa
7. September 2024 // 14:54

75 Jahre nach dem Erscheinen der ersten Briefmarken der Bundesrepublik Deutschland gewinnt eine andere Art der Frankierung etwas an Bedeutung.

Die sogenannte Mobile Briefmarke sei im vergangenen Jahr 13,8 Millionen Mal verkauft worden und damit 0,3 Millionen Mal häufiger als 2022, teilte die Deutsche Post mit. 2021 hatte der Wert mit neun Millionen noch deutlich niedriger gelegen, das Alternativangebot zu konventionellen Briefmarken war Ende 2020 gestartet.

So funktioniert es

Wer einen Brief verschicken will, muss nicht mehr unbedingt aus dem Haus, um eine Briefmarke zum Bekleben eines Umschlags zu kaufen. Stattdessen kann er in der App „Post & DHL“ Porto buchen.

Dann bekommt man einen Code aus Zahlen und Buchstaben angezeigt, der nur noch auf den Briefumschlag geschrieben werden muss.

Einen Aufpreis gibt es nicht - bezahlt wird das, was das Porto kostet, zum Beispiel 85 Cent für einen Standardbrief. Der Service gilt nur für das Inland.

Nachfrage steigt

Die Nachfrage nach der Mobilen Briefmarke zieht zwar etwas an, diese Art des Postwertzeichens bleibt aber eine Nische. Nur etwa ein Prozent der Briefe, die eine Briefmarke haben, hat besagte Mobile Marke.

Die Geschichte der Briefmarke

Am 7. September 1949 gab die noch junge Bundespost ihre ersten Briefmarken heraus, also dreieinhalb Monate nach Gründung der Bundesrepublik. Es war eine grüne Marke für 10 Pfennig und eine rote für 20 Pfennig. Zu sehen war das gleiche Motiv, und zwar ein Richtfest mit Bauarbeitern.

Die Nachfrage nach Briefmarken war jahrzehntelang hoch, schließlich waren Ferngespräche mit dem Telefon teuer und Briefe ein wichtiger Teil der Kommunikation mit Familie und Freunden.

Vom Papier ins Netz

Im Internetzeitalter kamen Briefe aber allmählich aus der Mode - die Menschen nutzten immer stärker Mails und Chats. 2001 hatte die Deutsche Post noch 22,7 Milliarden Briefsendungen befördert, 2023 waren es nur noch 12,5 Milliarden und damit 5,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. (dpa/wei)