Eishockeyspieler in Aktion. Tor für Bremerhaven.

© Lothar Scheschonka

Skyler McKenzie erzielte das 3:1 für die Fischtown Pinguins beim DEL-Nordderby gegen die Grizzlys Wolfsburg.

Pinguins versüßen sich den Kurzurlaub mit Sieg im Nordderby

Die Fischtown Pinguins haben in der Deutschen Eishockey-Liga gegen die Grizzlys Wolfsburg gewonnen.

Pinguins

Pinguins

Die Fischtown Pinguins gehen mit einem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause. Sie gewannen das Nordderby der DEL gegen die Grizzlys Wolfsburg. Besonders Doppel-Torschütze Skyler McKenzie freute sich über den Erfolg. Und ein DEL-Neuling strahlte.

„Ich sehe mich selbst als Torjäger, habe aber in den letzten Spielen meine Chancen nicht genutzt. Als der Puck drin war, ist mir eine Last von der Brust gefallen. Und dann war auch der nächste drin und ich hätte noch mehr Tore machen können“, sagte McKenzie, der seine Saisontore Nummer drei und vier erzielte. Mindestens genauso glücklich war Verteidiger Nick Aichinger, der am Wochenende seine ersten beiden „echten“ DEL-Spiele absolvierte. „Ich habe mich lange drauf vorbereitet und drauf gefreut. Ich denke, es ist ganz gut gelaufen, trotz der Niederlage am Freitag“, sagte der Förderlizenz-Spieler vom Oberligisten Hannover Indians. Lob gab es auch von Trainer Thomas Popiesch für den 22-Jährigen: „Er hat es sehr engagiert gemacht, mit sehr viel Leidenschaft. Er hat uns am Wochenende gezeigt, dass er eine Alternative ist.“ Auch Greg Kreutzer und Nino Kinder hob Popiesch heraus. „Auch wenn die nicht immer im Mittelpunkt stehen: Man sollte ihre Leistung mal hervorheben.“

Torhüter Maxi Franzreb kassierte erneut früh ein Gegentor, ließ sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen.

© Lothar Scheschonka

Torhüter Maxi Franzreb kassierte erneut früh ein Gegentor, ließ sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen.

Der Sieg vor 3.953 begeisterten Zuschauern versüßt den Kurzurlaub in der Deutschland-Cup-Pause. „Für die Gruppe ist es mental wichtig. Wir haben zuvor vier Spiele verloren, das mag niemand“, sagte McKenzie. Und auch Popiesch räumte ein, dass der Sieg im letzten Spiel vor der Pause besonders wichtig war. „Für die Spieler ist es dann einfacher, abzuschalten.“

Dritter Sieg im dritten Nordderby

Schon die ersten beiden Saisonspiele gegen Wolfsburg hatten die Bremerhavener gewonnen. Sie sind damit die Nummer eins im Eishockey-Norden. Danach sah es zu Beginn des Spiels noch nicht aus. Wie am Freitag bei der 3:4-Niederlage in Berlin erwischten die Pinguins den denkbar ungünstigsten Start: der erste Schuss auf ihr Tor war drin. Spencer Machacek überwand Torhüter Maximilian Franzreb nach 28 Sekunden. Das nagte an den Nerven, aber die Pinguins besannen sich auf eine alte Eishockey-Weisheit. Wenn es nicht läuft, muss man die Dinge so einfach wie möglich halten. Schüsse blocken (so wie Ross Mauermann gleich zweimal in einem Wechsel), die Scheibe zum Tor bringen und vor dem Tor hellwach sein. So wie beim 1:1, als Ziga Jeglic nach einem Schuss von Vladimir Eminger zum abstaubte.

Nach dem gleichen Muster hätte Alex Friesen Sekunden später fast das 2:1 erzielt. Die gelungenen Aktionen brachten Sicherheit, die Pinguins fanden nun zu Ruhe im Spielaufbau. Und waren ein weiteres Mal erfolgreich, als Greg Kreutzer den Puck von der blauen Linie Richtung Tor brachte und Alex Friesen zum 2:1 abfälschte (15.).

Alex Friesen bejubelt sein Tor zum 2:1.

© Lothar Scheschonka

Alex Friesen bejubelt sein Tor zum 2:1.

Personell waren die Pinguins weiter gebeutelt, sie mussten ohne Jan Urbas, Niklas Andersen, Patch Alber, Nicholas Jensen und Brandon Maxwell auskommen. Umso wichtiger war es, den schlechten Start schnell vergessen zu machen.

Zwei Überzahltore entscheiden die Partie

Die Pinguins behielten den Schwung und die Spieldominanz auch im zweiten Drittel, hatten allerdings in der 26. Minute Glück, als Laurin Braun beim leeren Tor nur die Latte traf. Durch zwei Überzahltore bauten die Bremerhavener dann ihre Führung aus. Beim 3:1 (34.) drang Skyler McKenzie mit hohem Tempo in die Angriffszone ein und traf nach Doppelpass mit Ziga Jeglic. Beim 4:1 schoss Miha Verlic an die Torbande, „Slot-Spezialist“ Christian Wejse drückte den Puck über die Linie (37.). Es war sein siebtes Überzahltor, alle erzielte der Däne aus kurzer Distanz. Die Pinguins behielten auch im Schlussdrittel die Kontrolle und erhöhten durch das zweite Tor von McKenzie auf 5:1. „Wir haben bessere Scheiben zum Tor gebracht, der größte Unterschied waren aber die Special Teams. Wir haben zwei Tore gemacht und die wichtigen Momente überstanden“, sagte Popiesch.

Ross Mauermann block hier einen Schuss. Das ist Kampfgeist.

© Lothar Scheschonka

Ross Mauermann block hier einen Schuss. Das ist Kampfgeist.

Nun haben die Pinguins-Spieler ein paar Tage frei, um sich zu erholen. Es ist Länderspielpause. Die nächste Partie nach dem Deutschland-Cup bestreiten die Bremerhavener am Donnerstag, 17. November zu Hause gegen Red Bull München.

Pinguins - Wolfsburg 5:1 (2:1; 2:0; 1:0)

Tore: 0:1 (0:28) Machaceck (Braun); 1:1 (8:38) Jeglic (Eminger, Verlic); 2:1 (14:43) Friesen (Kreutzer); 3:1 (33:32) McKenzie (Jeglic, Franzreb) bei 5/4; 4:1 (36:31) Wejse (Verlic, Jeglic) bei 5/4; 5:1 (44:15) McKenzie (Verlic, Jeglic);

Zum Artikel

Erstellt:
06.11.2022, 16:13 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 04sec

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen