
Der evangelische Landesbischof Ralf Meister spricht.
Foto: Friso Gentsch/dpa
Laut Landesbischof
Evangelische Kirche bei Missbrauchs-Aufarbeitung am Beginn
Die evangelische Kirche steht nach Ansicht von Landesbischof Ralf Meister erst am Anfang der Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt in ihren Reihen. „Da haben wir erst die ersten Schritte gemacht“, sagte Meister am Samstag bei einer Podiumsdiskussion beim Ökumenischen Kirchentag für Stadt- und Landkreis Osnabrück. Er kritisierte, dass es beim jüngsten Evangelischen Kirchentag in Nürnberg nur eine Handvoll Veranstaltungen zum Thema sexualisierter Missbrauch gegeben habe, die schlecht besucht gewesen seien. Das müsse sich beim nächsten Kirchentag 2025 in Hannover ändern.
Im Jahr 2020 startete die EKD eine breit angelegte Studie zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und anderer Missbrauchsformen in der evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland, die von einem unabhängigen Forschungsverbund erarbeitet wird. Bis Ende 2021 waren der EKD 757 gestellte Anträge auf Anerkennungsleistungen bekannt. Meister räumte aber ein, dass die Dunkelziffer deutlich höher sein dürfte.