
© Arnd Hartmann
Mechak-Lazolo Nankishi (Mitte) und seine Teamkollegen vom OSC Bremerhaven zeigten gegen Aumund-Vegesack eine schwache Leistung.
Fehlpass-Festival
Das Bremenliga-Topspiel zwischen dem gastgebenden OSC Bremerhaven und Spitzenreiter SG Aumund-Vegesack endete im Nordseestadion vor 100 Zuschauern 1:1. Die Partie des Fünften gegen den Ersten konnte nie die Erwartungen erfüllen.
Die spielerischen Elemente auf dem seifigen Untergrund kamen viel zu kurz, da Kampf Trumpf war. Durch das Remis haben die Nordbremer ihre Tabellenführung an den KSV Vatan Sport verloren, die sich am kommenden Sonnabend in Vegesack zum Gipfeltreffen vorstellen.
Die Olympischen sind bereits am Freitagabend beim Regionalliga-Absteiger FC Oberneuland gefordert, der sich mit einem 6:0-Erfolg beim SV Werder Bremen auf den dritten Platz geschossen hat. Dann muss eine klare Leistungssteigerung her, wenn man im Stadion am Vinnenweg bestehen will.
„Die erste Halbzeit war noch okay für mich. Danach haben wir schlecht gespielt. Beiden Teams fehlte die Ruhe am Ball, sodass es immer nur hin und her ging. Gut, dass Vegesack seine drei Konter nicht besser genutzt hat. Der einzige Lichtblick war kurz vor dem Halbzeitpfiff das Traumtor von Horata“, fasste Trainer Björn Böning das Fehlpass-Festival bei gutem Fußballwetter im weiten Rund zusammen.
Dagegen war SAV-Trainer Markus Werle mit der Punkteteilung zufrieden. „Männer, ihr habt heute gezeigt, dass ihr gegen jede Mannschaft mithalten könnt und als Team funktioniert. Ihr habt mit einer überragenden Intensität eine überragende zweite Halbzeit gespielt. Jetzt kommt Vatan“, gab der Übungsleiter seinen Spielern mit auf den Weg in die Kabine.
Gäste-Führung nach Elfmeter-Pfiff
Die Gäste begannen mit ihrem 4-4-2-System gewohnt gut organisiert und hatten in der Anfangsphase mehr Ballbesitz. Der Lohn war die frühe Führung. Maurice Hoeder hatte sich auf Höhe der Mittellinie einen Fehlpass auf Mittelstürmer Jozo Tunjic geleistet und die Vegesacker spielten einen langen Ball über die linke Seite auf den agilen Marin Vukoja. OSC Keeper Max-Ole Ballhoff kam beim Rettungsversuch einen halben Schritt zu spät, sodass Schiedsrichter Jamil Mousavi sofort auf den Elfmeterpunkt zeigte. Mücahit Özkul lief an und traf sicher in die linke Ecke zum 1:0 für die Gäste.
In der 17. Minute zeigte der Referee den beiden Heißspornen Horata und Noukpetor die Gelbe Karte, nachdem sich beide Stirn an Stirn tief in die Augen gesehen hatten. Trainer Werle wechselte fünf Minuten später Noukpetor aus. Horata hatte sich nach der Verwarnung wieder im Griff und schoss Sekunden vor dem Halbzeitpfiff den Ball aus halblinker Position aus 14 Metern in den rechten Torwinkel.
Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie von Minute zu Minute zerfahrener, da viele kleine Fouls die Partie prägten. „Hier hat heute nicht der Erste gegen den Fünften, sondern der Zwölfte gegen den 14. gekickt. Nicht das Ergebnis stört mich, sondern die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind“, resümierte ein enttäuschter Böning den glanzlosen Heimauftritt. Zwölf Minuten vor dem Abpfiff hatten die Olympischen Glück, als sie nach einer eigenen Ecke ausgekontert wurden. Özkul setzte sich mit viel Tempo über die linke Seite gegen zwei OSC-Spieler durch, lief in die Mitte und hatte Pech, dass sein Schuss noch zur Ecke abgeblockt wurde. So blieb es bei der umkämpften Punkteteilung.
OSC Bremerhaven: Ballhoff – Onwuzo, Olatunji, Siga, Luan Muhaxheri – Hoeder (74. Wazneh), Wagner, Ari (74. Vital Mfumu) – Mechak Nankishi, Tunjic (46. Kuchinke), Horata.
Tore: 0:1 (11.) Mücahit Özkul, Foulelfmeter), 1:1 (45.) Yagmur Horata.
Schiedsrichter: Jamil Mousavi. Zuschauer: 100
Drei Fragen an SAV-Trainer Markus Werle
Herr Wehrle, sind Sie mit der Punkteteilung zufrieden? Vor dem Spiel wäre ich damit einverstanden gewesen. Ich kann damit leben. Aber nach den besseren Chancen für uns, fällt mir das schwer.
Was hat Ihre Mannschaft besser als bei der ersten Saisonniederlage vor Wochenfrist gegen Werder Bremen III besser gemacht? Sie hat mit viel Intensität agiert und den sonst so starken OSC nicht ins Spiel kommen lassen. Werder hat mit Traumtoren gegen uns gewonnen.
Sie sind mit Ihrer Mannschaft sehr gut in die Saison gestartet. Was ist möglich? Ich hoffe, dass wir die guten Leistungen der vergangenen Wochen bestätigen können und die Saison spannender verläuft. Im Moment ist es spannender, da nicht wie im vergangenen Jahr mit dem Bremer SV und Brinkumer SV zwei Mannschaften die Meisterschaft unter sich ausmachen.