
Seit fünf Jahren können gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland heiraten.
Foto: dpa/Monika Skolimowska/ Symbolbild
Grund zur Freude: Fünf Jahre Ehe für Alle
Seit Oktober 2017 dürfen gleichgeschlechtliche Paare heiraten. Der Lesben- und Schwulenverband sieht jedoch noch immer Nachholbedarf.
Mehr Ehen zwischen Frauen
Seit Einführung der Ehe für alle im Jahr 2017 sind in Deutschland mehr als 65 000 gleichgeschlechtliche Ehen geschlossen worden. Stand Ende vergangenen Jahres liegen die Frauen etwas vorne: So wurden knapp 33 300 Ehen zwischen Frauen und gut 32 300 zwischen Männern gezählt, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte.
Großer Schritt nach vorne
„Die Ehe für Alle hat für Schwule und Lesben endlich ein großes Stück gesellschaftliche Gleichberechtigung gebracht“, sagte Stefanie Lünsmann-Schmidt aus dem Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD) in Berlin.
Verband fordert Abstammungsrecht
Doch der LSVD sieht immer noch gesetzlichen Nachholbedarf: „Wir benötigen ein Abstammungsrecht, in dem Kinder von Beginn an zwei Eltern haben und in der queere Paare nicht, trotz gemeinsamen Kinderwunsch und gemeinsamer Erziehung, durch ein aufwendiges gerichtliches Adoptionsverfahren müssen“, sagte Lünsmann-Schmidt. Das betreffe besonders lesbische Paare, wenn eine durch eine künstliche Befruchtung Mutter werde und der anderen weiterhin nur die Stiefkindadoption bleibe. „Der Gesetzgeber muss hier endlich Regelungen schaffen.“ (dpa/leo)