Hätte das 50 Meter lange Mittelteil der Nordmole, das am Dienstag, 13. September, eingebrochen ist, auch schon vor zwei Wochen einstürzen können?
Zu einer Zeit also, als Bremenports den Arbeitern der an den Leuchtturm-Arbeiten beteiligten Firmen noch erlaubte, die Mole zu betreten? Als knapp zwei Wochen täglich immer wieder Menschen über die Mole gingen, die jetzt unvermittelt zusammenbrach?
Bremenports-Chef Robert Howe schließt das aus. Er ist sich sicher, dass so etwas nicht hätte passieren können, solange der Ponton „BHV Innovation“ die Mole stabilisierte und solange sich die Bauarbeiten nur auf den oberirdischen Turm bezogen, argumentierte er in einer Pressekonferenz am Mittwoch, 14. September.
Zweifel bleiben bei seiner Argumentation. Kann wirklich ein Ponton eine ganze Mole stabilisieren? Schließlich lag der Ponton „BHV Innovation“ gar nicht dort, wo später die Mole einstürzte (siehe Illustration).
Die erste Absackung geschah auch ohne Erschütterungen
Plausibler klingt die Begründung, dass das Molenstück erst jetzt einstürzen konnte, weil auch erst jetzt die Abbrucharbeiten nahe des Molenkopfes samt Erschütterungen begonnen haben.
Denn erst seit Montag dieser Woche geht es dem Molenfundament so richtig an den Kragen. Und an diesem Montag war die Mole definitiv schon für alle Personen gesperrt, auch für Arbeiter.
Doch da stellt sich auch eine andere Frage: Ist nicht die ursprüngliche Absackung des Molenkopfes samt Leuchtturm in der Nacht auf den 18. August ganz ohne Erschütterungen eingetreten?
Woher wusste Bremenports, dass Ähnliches im Bereich der restlichen Mole nicht wieder passieren konnte - auch während der Arbeiten am Leuchtturm?
Es drängt sich der Verdacht auf, dass Bremenports einfach nur Glück hatte, dass in dieser Phase niemand zu Schaden gekommen ist.
Großes Glück.