Vater verarztet Wunde

Um kleine Wunden gut versorgen zu können, sollte auch die Hausapotheke immer gut bestückt sein.

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Gesundheit

Kleine Wunden richtig versorgen

9. September 2022 // 07:30
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Es passiert im Haushalt oder im Garten, bei Sport oder Spiel: Ruckzuck hat man sich eine kleine Wunde zugezogen. Solche Verletzungen lassen sich meist problemlos selbst versorgen. Dabei sollte man aber einige einfache Regeln beachten - und sich vor Tetanus in Acht nehmen.

Hat man eine Wunde, können Keime in die Blutbahn gelangen. Besonders gefährlich kann das bei Tetanus-Bakterien werden. „Das Gift kann Nervenzellen befallen und zu Muskelkrämpfen führen“, sagt Anja Debrodt, Ärztin im AOK-Bundesverband. Die Erkrankung könne sogar tödlich verlaufen. Deshalb sei so wichtig, dass alle geimpft seien – erstmals im Säuglingsalter.

Ärztliche Hilfe aufsuchen

Großflächige, tiefe, stark verschmutzte oder schlecht heilende Wunden sowie Brandverletzungen, die nicht rein oberflächlich sind, sollten nach Einschätzung Debrodts ärztlich versorgt werden. Bei unvollständigem oder unklarem Impfstatus sollte ebenfalls ärztliche Hilfe gesucht werden. Doch auch Bagatell-Verletzungen müssen optimal versorgt werden.

Die Medizinerin hat für verschiedene Wunden Tipps parat. Ein Ratschlag gilt für alle Verletzungen: Vor der Wundversorgung sollten Hände gründlich mit Seife und Wasser gereinigt und desinfiziert werden. Sterile Einweghandschuhe schützen alle Beteiligten vor Infektionen.

  • Oberflächliche Schnittwunde

Kleinere Schnittwunden kurz bluten lassen, damit der Schmutz aus der Wunde gespült wird. Verschmutzte Wunden dann mit sauberem Wasser oder einer Wundspüllösung reinigen. Die Wundränder anschließend mit einem Pflaster zusammenbringen.

  • Platzwunde

Oberflächliche, nicht verunreinigte Platzwunden desinfizieren und anschließend mit einer sterilen Auflage abdecken.

  • Schürfwunde

Verschmutzte Schürfwunden mit lauwarmem Leitungswasser spülen, dann desinfizieren. Größere Abschürfungen abdecken – mit einer sterilen Kompresse oder einem Pflaster.

  • Splitter

Kleine Splitter, die aus der Haut herausragen, vorsichtig mit einer Pinzette entfernen. Stelle anschließend säubern und abdecken.

  • Prellung

Wer mit Wucht gegen ein Hindernis prallt, bekommt oft blaue Flecke (Blutergüsse). Betroffene Stelle sofort kühlen, ruhigstellen und hoch lagern. Das lindert den Schmerz und wirkt der Schwellung entgegen.

  • Verbrennung/Verbrühung

Verbrennungen und Verbrühungen sofort mit lauwarmem Leitungswasser mindestens 15 Minuten kühlen – anschließend eine sterile Brandkompresse auflegen.

Bei beginnenden Entzündungen sowie Brandblasen mit weißem Grund, aber auch, wenn Babys oder Kleinkinder betroffen sind, einen Arzt aufsuchen. Das gilt auch für den Fall, dass das Gesicht, die Augen- oder die Genitalregion in Mitleidenschaft gezogen sind. Blasen nicht selbstständig aufstechen, sondern ebenfalls einem Arzt vorstellen.

Kratz- und Bisswunden von Tieren

Bei Biss- oder Kratzwunden durch Tiere besteht eine große Infektionsgefahr. Eine Bisswunde daher immer ärztlich untersuchen lassen. Im Fall eines Bisses klären lassen, ob das Tier Tollwut hat.

Medizinerin Dobrindt rät, Wunden im Verlauf der Heilung zu beobachten, Verbände täglich nach Bedarf zu wechseln. Bei Rötung, Schwellung, Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Fieber sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Auch die Hausapotheke sollte immer gut bestückt sein. Wichtig: Handschuhe, sterile Kompressen, Verbandmaterial für Brandwunden, Mullbinden, elastische Binden, Pflaster für große und kleine Wunden, Heftpflaster, Wund-Desinfektionsmittel, Dreiecktuch, Schere und Pinzette. Wer prüfen möchte, was sonst noch in die Hausapotheke gehört, findet eine Checkliste im Versichertenportal der AOK. (ams)

Mehr Infos:

Hausapotheke: Das sollte rein | AOK