Manöver Vision 22

© Volker Muth/Marine

Bei dem Manöver "Vision 22" kam unter anderem auch dieser Hubschrauber des Typs Sea King zum Einsatz. Bei den Fackeln links und rechts des Helikopters handelt es sich um "Wärmetäuschkörper", die gegen Lenkwaffen mit Infrarotsuchkopf eingesetzt werden.

Nordholzer Marineflieger trainieren U-Boot-Jagd im Verband

Beim Manöver „Vision 22“ haben Marine und Marineflieger unter anderem die U-Boot-Jagd trainiert und Lagebilder von kritischer Infrastruktur erstellt.

Auf U-Boot-Jagd im Skagerrak

Marineflieger trainieren U-Boot-Jagd beim Manöver „Vision 22“ im Verband

Landes- und Bündnisverteidigung stehen wieder mehr im Fokus. Im Rahmen des Manövers „Vision 22“ haben gerade mehrere Marineschiffe gemeinsam mit den Nordholzer Marinefliegern in der Nordsee die U-Boot-Jagd im Verband trainiert.

Fünf Tage lang haben Einheiten der Deutschen Marine im Seegebiet Skagerrak intensiv die U-Boot-Jagd im Verband geübt. Es war der Abschluss des mehrwöchigen Manövers „Vision 22“. Der Fokus in den letzten Trainingstagen lag auf der Erprobung und Weiterentwicklung moderner Verfahren der U-Boot-Jagd. „Durch das Zusammenwirken der verschiedenen Einheiten in See und aus der Luft konnten die Besatzungen zusätzlich in der Praxis die Verbandsausbildung vorantreiben und sich dabei in Bedrohungsszenarien der Landes- und Bündnisverteidigung beweisen“, berichtet der in Nordholz stationierte Oberleutnant zur See Volker Muth, der das Manöver als Presseoffizier begleitet hat.

Der Schiffsverband der Deutschen Marine bestand aus den Fregatten „Mecklenburg-Vorpommern“, „Schleswig-Holstein“, „RheinlandPfalz“, dem Einsatzgruppenversorger Berlin, einem U-Boot sowie dem Forschungsschiff „Planet“. Unterstützt wurde das Manöver durch den Seefernaufklärer P-3C Orion in der U-Jagd-Rolle sowie je zwei Mehrzweckhubschraubern Sea Lynx und Sea King aus dem Marinefliegergeschwader (MFG) 5 in Nordholz.

Das Seegebiet des Skagerrak an Dänemarks Nordspitze war für das Manöver ausgewählt worden, weil es sich für das technisch und taktisch komplexe U-Jagd-Manöver mit Wassertiefen von bis zu 700 Metern besonders eignet. „Dennoch“, so Muth, „herrschen gerade zu dieser Jahreszeit auch meteorologisch anspruchsvolle Bedingungen.“ So hätten sich die Einheiten durch ein Tiefdruckgebiet mit über 50 Knoten Wind, schlechter Sicht und bis zu fünf Meter hohen Wellen kämpfen müssen. „U-Boot Jagd ist harte Arbeit und erfordert viel Konzentration“, bringt es Fregattenkapitän Patrick D. auf den Punkt.

„Da lernt man für den anderen mitzudenken“

Ein wesentlicher Aspekt von „Vision 22“ war neben der U-Boot Jagd das Trainieren des Agierens, Manövrieren und Kämpfens im Verband. Besondere Elemente stellten dabei die regelmäßigen Seeversorgungsmanöver sowie der taktische Flugbetrieb bei Tag und Nacht und verschiedene Kommunikationsübungen zwischen den Schiffen dar. „Das ist was ganz Besonderes“, sagt Leutnant zur See Marc M., Navigationsoffizier auf der Fregatte „Rheinland-Pfalz“. „Da lernt man für den anderen mitzudenken. Über das eigene Schiff hinaus zu denken - gemeinschaftlich zu handeln. Außerdem schweißt es zusammen.“

Als unmittelbare Folge des Ukraine-Krieges hat auch die Lagebilderstellung und der Schutz von kritischer Infrastruktur auf See besonderes Gewicht erhalten. „Dies wird natürlich durch die Deutsche Marine im Rahmen der bestehenden Vereinbarungen und gegebenen Zusicherungen unterstützt“, berichtet Presseoffizier Muth. Im Rahmen des Manövers „Vision 22“ habe der Verband zusätzlich das Lagebild um die kritische Infrastruktur im Seegebiet aufrechterhalten und verdichtet. So wurde insbesondere Präsenz um Offshore-Anlagen gezeigt.

„Unser Auftrag als Verband war breitgefächert und anspruchsvoll, die vorherrschenden

Umweltbedingungen und das eng getaktete Programm haben den Besatzungen viel abverlangt. Wir haben sowohl die Übungszeit in der U-Boot-Jagd als auch die seemännische und operative Ausbildung der Besatzungen und nicht zuletzt die dauerhafte Lagebilderstellung in See nutzen können, um die Zusammenarbeit der einzelnen Einheiten als Verband zu stärken.Hier haben wir in den Wochen von ‚Vision 22‘ riesige Fortschritte gemacht, die uns in der realen Lage sehr zugute kommen“, fasste Kapitän zur See Jacobus das Manöver zusammen. (pm/ike)

Manöver Vision 22

© Volker Muth/Marine

Gerade beendet: das mehrwöchige Manöver "Vision 22" - hier mit mehreren Fregatten, dem Forschungsschiff "Planet", dem Einsatzgruppenversorger "Berlin" und einem U-Boot.

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Erstellt:
07.11.2022, 12:15 Uhr
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