Eine Regio-S-Bahn der NordWestBahn am Bahnhof.

Das Unternehmen zieht erste Bilanz: Seit dem Frühjahr werden in den Zügen Bodycams getestet. Das Fazit ist positiv.

Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Niedersachsen & Bremen

Nordwestbahn zieht Bilanz: Bodycams sollen für mehr Sicherheit sorgen

28. Dezember 2023 // 07:18

Pöbelnde oder aggressive Bahnreisende sind eine große Herausforderung für das Zugpersonal. Die Nordwestbahn setzt daher schon seit dem Frühjahr auf die Hilfe von Kameratechnik auf den Linien der Regio-S-Bahn in und um Bremen.

Der Einsatz von sogenannten Bodycams für Beschäftigte der Nordwestbahn in und um Bremen hat aus Sicht des Unternehmens eine positive Wirkung. Die Kameras würden deeskalierend wirken, sagte ein Sprecher der Nordwestbahn.

Mehr Sicherheit für Fahrgäste und Mitarbeiter

Die Kameras benutzen mussten die Kundenbetreuer und -betreuerinnen bisher nicht. Aktuell seien 18 Kundenbetreuerinnen und -betreuer geschult, um die Kamera zu nutzen, sagt der Sprecher. Die Rückmeldungen der Beschäftigten sind demnach positiv.

Das Unternehmen hofft, dass Bodycams für mehr Sicherheit bei den Fahrgästen und Mitarbeitenden führen und Straftaten schneller aufgeklärt werden können. Der Test mit den Kameras ist für die Beschäftigten der Nordwestbahn freiwillig. Bis zum nächsten Frühjahr soll der Test noch weiter geführt werden.

Zusätzliches Personal für die Sicherheit

Zusätzlich zu den Kameras möchte die Nordwestbahn auf ausgewählten Linien und zu gewissen Uhrzeiten geschulte Sicherheitsbegleitung hinzuziehen. „Über die Finanzierung sind wir aktuell in Gesprächen mit unseren Aufgabenträgern, dem Bremer Senat und der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG)“, ergänzt der Unternehmenssprecher.

Zahl der Angriffe deutlich gestiegen

Im Jahr 2022 registrierte die Nordwestbahn rund 210 verbale und tätliche Übergriffe bei der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen. Für das Gesamtjahr 2023 erwartet das Unternehmen eine ähnlich hohe Zahl. Bis Ende September 2023 gab es etwa 170 Übergriffe. Im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren ist die Zahl deutlich gestiegen. Damals registrierte die Nordwestbahn dem Sprecher zufolge etwa 50 verbale und tätliche Übergriffe im Jahr.