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Außer in Unterzahl war Pinguins-Keeper Maximilian Franzreb für die Schwenninger Wild Wings nicht zu bezwingen.
Die Fischtown Pinguins kehren mit der vollen Ausbeute von sechs Punkten von ihrem Roadtrip in der Deutschen Eishockey-Liga zurück. Nach ihrem Erfolg in Augsburg setzten sie sich auch in Schwenningen durch, stellten sich aber fast selbst ein Bein.
Sechs Strafminuten auf einmal brachten die Pinguins zur Hälfte der Partie fast aus dem Tritt, am Ende feierte die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch jedoch einen 3:1-Erfolg bei den Wild Wings. „Bis dahin haben wir sehr gut gespielt, hatten viel Kontrolle, haben die neutrale Zone dichtgemacht und wenig zugelassen. Aber man hat gesehen, dass es schnell gehen kann. Ein Wechsel, die Strafzeiten - dann kann das Momentum wechseln und der Gegner wird aufgebaut“, ärgerte sich auch der Coach, wenngleich es am Ende gut für die Pinguins ausging.
Sechs Strafminuten in einer Situation für Friesen
Denn wenn man den Pinguins bis zur 30. Spielminute etwas vorwerfen wollte, dann nur, dass die Führung bis dahin nicht noch höher ausgefallen war. Moritz Wirth (20.) und Alex Friesen (22.) hatten ein 2:0 herausgeschossen. Doch dann sorgte der Topscorer der Bremerhavener dafür, dass die Schwenninger einen Weg in die Partie fanden. Friesen bekam dreimal zwei Strafminuten in einer Situation aufgebrummt. Zweimal für Halten, er reagierte aufbrausend und bekam noch eine Strafe für unsportliches Verhalten obendrauf.
„Die letzte Strafe muss er sich natürlich verkneifen, aber die beiden vorher, da stand der komplette Fünfer-Block nicht richtig und er kam zweimal zu spät - was aber ja nicht nur seine Schuld war. Das war schlecht, aber dennoch kann ich ihm speziell da jetzt keinen Vorwurf machen“, analysierte Popiesch die Situation, die die Partie fast zum Kippen brachte. „Da erwarte ich aber auch ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl, wenn einer zweimal zwei Minuten bekommt und dann einmal gegen die Plexiglasscheibe schlägt - das man darüber dann auch mal hinwegschaut.“
Pinguins weiter auf dem zweiten Tabellenplatz
Doch die Gäste sahen sich stattdessen einer sechsminütigen Unterzahl gegenüber. Mehr als den 1:2-Anschluss durch Tylor Spink (33.), der den Puck vor dem Gehäuse unhaltbar abfälschte, ließ die erneut starke Abwehr der Pinguins zwar nicht zu. Das lange Powerplay hauchte den Wild Wings jedoch neues Leben ein. Die zuvor einseitige Partie gestaltete sich nun völlig offen.
Dabei hatten die Pinguins zunächst da weitergemacht, wo sie am Sonntag beim 4:0 in Augsburg aufgehört hatten. Die Bremerhavener agierten in der gleichen Aufstellung, einzig auf der Torwart-Position gab es einen Wechsel. Der zuletzt starke Brandon Maxwell erhielt eine Pause, stattdessen stand Maximilian Franzreb zwischen den Torpfosten. Es rollte jedoch zunächst ein Angriff nach dem anderen auf den Kasten des Gegners zu und am Ende sollten die Pinguins für ihre starke Anfangsphase auch belohnt werden. In der 59. Spielminute kamen sie durch Skyler McKenzie zum erlösenden 3:1. Die Entscheidung. Damit rangieren die Bremerhavener weiter auf dem zweiten Tabellenplatz.
„Wir haben einen wahnsinnig engen Zusammenhalt in der Truppe und können dann auch, wenn wir mal irgendwie zurückliegen, Spiele noch rumreißen“, erklärte Torschütze Moritz Wirth nach der Partie bei „Magentasport“. Rumreißen mussten sie es dieses Mal gar nicht, auch wenn die Partie enger wurde, als es nötig gewesen wäre.
Tore: 0:1 (19:23) Wirth (Verlic, Mauermann/bei 6-5), 0:2 (21:43) Friesen (McKenzie, Bruggisser/bei 5-4), 1:2 (32:58) Tylor Spink (Ramage, Indrasis/5-4), 1:3 (58:16) McKenzie (Bruggisser, Mauermann)