Pop-up-Meile: Ist die niedrige Miete noch fair gegenüber anderen Kaufleuten?

Pop-up-Meile: Ist die niedrige Miete noch fair gegenüber anderen Kaufleuten?

Die Mini-Mieten für Pop-up-Stores sollten verhindern, dass die „Karstadt“-Passage leer steht. Inzwischen wächst aber offenbar der Unmut bei anderen Kaufleuten, die mit ganz anderen Konditionen in der Innenstadt leben müssen.

Ist Mini-Miete noch fair?

Die Zwischenlösung gilt als länger als gedacht - Andere Händler zahlen deutlich mehr

Die „Pop-up-Store-Meile“ in der „Karstadt“-Passage in der Oberen Bürger ist ein Erfolg. Nachdem „Karstadt“ verschwand und dort allen Mietern gekündigt wurde, machte die Stadt nach dem Kauf das Angebot, dort ein Geschäft als Zwischennutzung aufzumachen - bis zum Abriss der Immobilie. Der Mietpreis beträgt dabei einen symbolischen Euro pro Monat zuzüglich einem Euro pro Quadratmeter Verkaufsfläche für Nebenkosten. Im Juli zogen Studenten und andere Gründer mit ihren Ladenlokalen ein.

Mieten sind normalerweise hoch in der Innenstadt

Nun scheint es so, als ob die Zwischennutzung doch länger möglich ist als geplant. Denn der Abriss gilt als komplexes Unterfangen. Während das die Zwischenmieter freut, wächst nach Informationen der NORDSEE-ZEITUNG bei einigen Händlern in der Innenstadt der Unmut - auch wenn keiner das mit seinem Namen in der Zeitung ausdrücken möchte. Doch hinter den Kulissen taucht die Frage vermehrt auf, ob das fair ist, dass die anderen Händler teils das Hundertfache an ihre Vermieter zahlen müssen. Denn die Mieten sind in der Innenstadt auch in Bremerhaven noch stolz.

Stadt steht weiterhin zu dem Konzept

Die Stadt sieht die Mini-Miete weiterhin als gerechtfertigt an. Die Ladenflächen seien auch weiterhin nur bis zum 30. Juni vermietet. „Angesichts des Zustands des Gebäudes hätte die Alternative zur Vermietung so ausgesehen, dass in der Hafenpassage gähnender Leerstand herrschen würde und die Passage gänzlich abgesperrt werden müsste“, erklärt Ralf Meyer vom Referat für Wirtschaft.

Ladeneinrichtung muss mit berücksichtigt werden

Vor diesem Hintergrund sei in Abstimmungsgesprächen mit dem City Skipper und den Center Managements festgelegt worden, die Hafenpassage mit ergänzenden Angeboten zu beleben. Das sei gut gelungen. „Voraussichtlich werden drei Geschäfte nach Schließung der Hafenpassage entsprechende Ladenflächen in der Innenstadt anmieten“, erklärt Meyer. Bei einer Bewertung der Miete sei zu berücksichtigen, dass die Geschäfte hätten in Ladeneinrichtungen investieren müssen - wohlwissend, dass sie eine kurze Verweildauer am Standort haben.

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Erstellt:
16.04.2023, 17:15 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 59sec

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