
Menschen, die unter Schlafmangel leiden, sind anfälliger für Fake News.
Foto: Christin Klose
Schlafmangel macht anfälliger für Verschwörungstheorien
Schlechter Schlaf kann weitreichende Folgen haben – laut einer Studie aus England macht er Menschen anfälliger für Verschwörungstheorien und Fake News.
Schlechter Schlaf fördert den Glauben an Verschwörungstheorien
Wer müde ist, denkt langsamer, ist unkonzentriert und fühlt sich oft gereizt. Doch eine neue Studie der University of Nottingham zeigt: Schlafmangel beeinflusst auch, wie Menschen Informationen bewerten. Insbesondere macht er sie anfälliger für Verschwörungstheorien und Fake News. In zwei Untersuchungen mit insgesamt 1.115 Teilnehmern stellten Forscher fest, dass schlechte Schlafqualität dazu führen kann, Falschinformationen leichter zu glauben.
Studie: Schlechter Schlaf und der Glaube an Fake News
In der ersten Untersuchung füllten 540 Teilnehmer einen Fragebogen zu ihrem Schlafverhalten aus. Anschließend bekamen sie einen Artikel über den Brand der Kathedrale Notre Dame im Jahr 2019 zu lesen. Eine Gruppe erhielt eine faktenbasierte Version, die das Feuer auf einen Unfall zurückführte. Die andere Gruppe bekam eine verschwörungstheoretische Darstellung, die eine Vertuschung andeutete. Das Ergebnis: Teilnehmer mit schlechter Schlafqualität glaubten eher an die Verschwörungstheorie als diejenigen, die gut schliefen.
Warum beeinflusst Schlafmangel das Denken?
In einer zweiten Untersuchung mit 575 Personen gingen die Wissenschaftler den Ursachen weiter nach. Neben Schlafqualität wurden auch mentale Gesundheit und die Neigung zu Verschwörungstheorien erfasst. Die Forscher fanden heraus, dass nicht nur Schlafmangel, sondern auch psychische Faktoren wie Depressionen, Angst oder Paranoia die Glaubwürdigkeit von Verschwörungstheorien erhöhen.
Besser schlafen gegen Fake News?
Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass schlechter Schlaf psychische Probleme verstärken kann. Laut den Forschern könnte eine bessere Schlafqualität dazu beitragen, das kritische Denken zu stärken und Verschwörungsglauben einzudämmen. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass guter Schlaf ein Schutzfaktor gegen verschwörerisches Denken sein könnte“, heißt es in der Studie, auf die sich t-online beruft. (mca)