Samtgemeindebürgermeister Jörn Keller informierte den Samtgemeinderat darüber, dass noch deutlich mehr Zulauf, rund 200 Menschen, zu erwarten ist. „Wir sind sowohl personell als auch was den Wohnraum angeht, am Limit. Wir brauchen finanzielle Unterstützung, um weiteres Personal einstellen zu können. Da ist der Landkreis gefragt. Mit den jetzigen Mitteln können wir eine adäquate Unterbringung und Betreuung nicht mehr gewährleisten."
Die Samtgemeinde benötigt laut Keller dringend weitere Unterbringungsmöglichkeiten. Zudem müssen die knapp 30 Plätze der Flüchtlingsunterkünfte ersetzt werden, denn bekanntlich ist im Bereich der ehemaligen Apotheke ein neues Rathaus vorgesehen. Die Verwaltung hat nun vorgeschlagen, für diese Personenanzahl eine zentrale Unterkunft zu errichten. Nun gilt es, nach geeigneten Standorten Ausschau zu halten. Herbert Osterloh (SPD) und Dirk Detjen (CDU-FDP-Gruppe) machten klar, dass es mit dieser Maßnahme nicht getan ist. „Das Thema wird uns noch massiv beschäftigen und eine große Herausforderung werden. Auch auf den Dörfern gilt es zu gucken, ob Wohnraum generiert werden kann“, so Detjen. „Wir stehen in der Verantwortung und haben die moralische Verpflichtung, Geflüchtete vernünftig unterzubringen. Turnhallen sind keine Option. Es wird auch finanzielle Auswirkungen mit sich bringen, Standorte bereitzustellen. In der Gemeinde Sittensen werden wir uns bei der kommenden Ratssitzung mit dem Thema beschäftigen", sagte Diedrich Höyns (SPD). Uwe Hellmers erachtet es als Widerspruch, vorhandene Plätze für Geflüchtete für ein neues Rathaus zu ersetzen, wenn doch das alte Gebäude instandgesetzt werden könne und die Apotheke längerfristig erhalten bleibe. Detjen erinnerte ihn an den Mehrheitsbeschluss des Samtgemeinderates, nach dem der Standort für ein neues Rathaus festgelegt sei. Bei zwei Gegenstimmen (Uwe Hellmers, Ingo Hillert) votierte der Rat dafür, dass nach geeigneten Standorten für eine neue Flüchtlingsunterkunft in der Samtgemeinde gesucht wird.
Sebastian Brandt (SPD) hat an dem Abend eine Änderung der Geschäftsordnung beantragt. Ladungen zu Sitzungen sollten künftig nur per E-Mail erfolgen - mit dem Hinweis auf die Hinterlegung der Tagesordnung im Ratsinformationssystem, wünscht sich der Sozialdemokrat. Ein Versenden per Brief muss durch eine formlose Mail bei der Verwaltung angefordert werden. Brandt begründet seinen Antrag mit der Notwendigkeit eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen, in diesem Fall Papier, Tinte, Toner, Postweg. Die Ratsmitglieder schlossen sich dem an.