Eishockeyspieler Antti Tyrväinen mit Schläger und Ausrüstung.

© Masorat

Antti Tyrväinen ist seit Mittwoch im Kader der Fischtown Pinguins. Am Freitag gibt er sein Debüt.

So tickt Pinguins-Neuzugang Tyrväinen - Debüt am Freitag

Antti Tyrväinen ist neu bei den Fischtown Pinguins. Gegen die Düsseldorfer EG bestreitet er sein erstes Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga.

Tyrväinen

Tyrväinen

Kaum in Bremerhaven, soll Neuzugang Antti Tyrväinen schon am Freitag gegen die Düsseldorfer EG sein Debüt für die Fischtown Pinguins geben. Der Stürmer verspricht harten Einsatz - zur Not auch gegen einen guten Kumpel, der bei der DEG spielt.

„Es ist wirklich witzig. Ich habe mit Mikko Kousa in Lahti zusammengespielt und wir haben den ganzen Sommer gemeinsam trainiert. Er ist vor einer Woche nach Deutschland gegangen - ausgerechnet nach Düsseldorf. Mein erstes Spiel wird gegen ihn sein. Nice!“, sagt Tyrväinen vor dem DEL-Spiel der Fischtown Pinguins gegen Düsseldorf (Freitag, 19.30 Uhr, Eisarena).

Was die Fans von ihm erwarten können? „Ich spiele gerne körperlich hart, gehe in die Ecken und vors Tor, um dort zu ackern. Und ich denke, ich kann gut Schlittschuh laufen“, sagt Tyrväinen. Einen körperlich robusten „Power Forward“, der die Gegenspieler auch mal ein wenig an der Bande durchschüttelt, hatte sich Pinguins-Trainer Thomas Popiesch noch gewünscht.

Und was erwartet der Trainer von ihm? „Man sieht, dass er Zweikampfstärke und Kompaktheit hat. Aber er kann auch Plays machen“, sagt Popiesch nach den ersten Trainingseindrücken. „Er hat in den vergangenen sechs, acht Wochen nur trainiert, ihm fehlen den anderen gegenüber natürlich sieben Vorbereitungsspiele und neun Ligaspiele. Aber er wird sofort spielen. Er muss sich über die Spiele die Fitness holen.“ Für die Pinguins stehen in den nächsten drei Wochen jeweils drei Spiele pro Woche an - Gelegenheit, Spielpraxis zu sammeln, gibt es also genug.

Tyrväinen lobt die Chemie in der Mannschaft

Tyrväinen (ausgesprochen wird sein Name etwa wie „Türweinen“) hat am Mittwoch erstmals mit den Pinguins trainiert. Nach nur zwei Trainingseinheiten mit einer neuen Mannschaft aufs Eis zu gehen, sieht er nicht als Problem an. Dabei werde ihm seine lange Erfahrung helfen, meint der 33 Jahre alte Stürmer. „Ich bin bereit, sofort Freitag zu starten. Ich will hart arbeiten und dem Team und den Fans zeigen, was für ein Spieler ich bin“, sagt der Finne. „Aber es wird ein paar Wochen dauern, ein Gefühl für die Mannschaft, die Liga, die Spielweise und die Geschwindigkeit zu entwickeln. Mein Ziel für die ersten Wochen ist vor allem, die Mitspieler und die Spielsysteme richtig kennenzulernen.“ Sich in Bremerhaven zu integrieren, sieht er nicht als Problem an. „Man merkt, dass eine gute Chemie in der Mannschaft herrscht. Alle reden viel miteinander und machen es mir einfach. Ich war zwei Jahre in Oklahoma und ein Jahr in Schweden bei Färjestad, die Erfahrung hat es für mich leichter gemacht, in eine ausländische Mannschaft zu kommen. Und die Pinguins sind sehr international, alle sprechen Englisch. Ich habe ein gutes Gefühl“, sagt er.

Die Verlobte und die beiden Töchter bleiben in Finnland

Und wie tickt der Pinguins-Neuzugang privat? „Ich bin ein Familientyp, ich liebe sie über alles“, sagt Tyrväinen über seine Verlobte Johanna und die beiden Töchter Svea und Sofi, sechs und vier Jahre alt. Die sind allerdings in Finnland geblieben, die älteste Tochter ist gerade eingeschult worden. „Aber es ist ein kurzer Weg, sie können mich zum Glück besuchen.“ Auch wenn er auf dem Eis sehr robust daherkommt, beschreibt er sich privat als „entspannten Typ. Ich versuche, das Leben zu genießen. Und ich rede gerne und viel. Manchmal sagt meine Verlobte zu mir: ,Jetzt hör mal auf zu quatschen‘, wenn ich zu lange Geschichten erzähle.“

Womöglich kann er am Freitag nach seinem Debüt eine schöne Geschichte erzählen. Dass er gegen Düsseldorf spielt, darauf hat sich Popiesch festgelegt. Allerdings hat er mit Tyrväinen einen Ü23-Spieler zu viel im Kader, es muss also jemand anderes weichen. Wer das gegen Düsseldorf ist, wollte der Pinguins-Trainer noch nicht sagen. Da er aber mehr Physis ins Spiel bringen will, dürfte es einen der kleineren Spieler wie Niklas Andersen oder Skyler McKenzie treffen. Das sei eine schwere Entscheidung, weil jeder seiner Spieler bisher einen guten Job gemacht habe. „Aber grundsätzlich ist es nicht schlecht, intern Druck zu haben. Man legt sich dann vielleicht noch mehr ins Zeug. Und wir wissen aus Erfahrung, dass es Ausfälle geben wird. Ein breiterer Kader ist da hilfreich“, so Popiesch.

Der kommende Gegner Düsseldorf ist mit fünf Siegen und drei Niederlagen ähnlich in die Saison gestartet wie die Pinguins. Popiesch schätzt die DEG stark ein, auch weil sie mit Neuzugängen wie Stürmer Philip Gogulla und Torhüter Henrik Haukeland auf sich aufmerksam gemacht hat. „Sie spielen kein Hau-Rock-Eishockey, sondern haben immer Kontrolle und Spielsicherheit. Da müssen wir uns drauf einstellen“, sagt Popiesch.

Zum Artikel

Erstellt:
13.10.2022, 14:07 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 15sec

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen