In Bremerhaven sind schlechte Straßen ein Dauerbrenner im Wahlkampf. Von den rund 480 Kilometern Wohnstraßen in Bremerhaven sind 62 Kilometer nur teilausgebaut oder haben eine provisorisch befestigte Fahrbahn.
Mit dem Vorhaben, dass er Straßen sanieren will, ist Baudezernent Bernd Schomaker (FDP) ins Amt gegangen, hat vor einem Jahr ein Programm vorgestellt. Mehr ist nicht passiert.
Das Bauprogramm bis 2025 sollte einen Weg aufzeigen, wie die ersten knapp sechs Kilometer, verteilt auf 18 Straßen, angegangen werden können.
Kosten dürfen noch deutlich gestiegen sein
Wie das finanziert wird, war schon 2021 unklar. Ein Jahr später dürften die geschätzten Kosten von zwölf Millionen Euro noch höher liegen. In der Vorlage war von „voraussichtlich zur Verfügung stehenden Mitteln“ die Rede. Womöglich könnten auch Fördertöpfe eine Rolle spielen, denn die nicht ausgebauten Straßen hätten auch oftmals keine Bäume.
Mehr Bäume in der Stadt zu pflanzen, die die immer heißer werdenden Städte kühlen und verschatten, sei Teil der Klimaanpassungsstrategie von Bremen und Bremerhaven. Je nach Budget würden Straßen ausgewählt, hergestellt und dazu auch neue Bäume gepflanzt, so lautet der Plan.
Mehrheitlich hatten die Stadtverordneten das Programm beschlossen. Die Koalitionspartner der FDP wollten aber andere Prioritäten und eine deutliche Reihenfolge. So sind der „Marschbrookweg“, „Auf den Wohden“ und der „Langener Grenzweg“ auf die Liste gewandert und nach vorne gestiegen. Dafür fehlt beispielsweise der „Elsterweg“, den die Verwaltung ursprünglich auf diese erste Liste gesetzt hatte. Er sollte auf eine weitere Vorlage wandern - doch das Thema stockt.
Es sind drei Stellen unbesetzt
Nicht mal mit dem jetzt ersten Projekt, Marschbrookweg, geht es voran. Schuld ist die personelle Situation im Amt für Straßen und Brückenbau. Man arbeitet gerade Radverkehrsprojekte ab. Der Fachkräftemangel schlägt voll zu: Im Amt sind seit längerem drei volle Stellen vakant, niemand kann sich dem Projekt widmen. Priorität haben Projekte, für die Fördermittel eingeworben wurden, denn diese sind an bestimmte Fristen gebunden.
Deswegen werde zunächst für die Projekte am Dwarsweg, Am Wischacker und der Mobilitätsstation in der Prager Straße gearbeitet. Auch das Landesprogramm „Fastlane“ zum Klimaschutz beschäftige die Abteilung.
Doch Schomaker sieht Licht am Horizont: Zum 1. Januar und 1. April konnten zwei der drei vakanten Stellen besetzt werden und nach einer Einarbeitungszeit können die neuen Kollegen Projekte übernehmen.