
Das Niedersächsische Jagdgesetz steht vor einer neuen Reform. Tierschutz und die Ausbildung von Jagdhunden sorgen für hitzige Debatten.
Foto: Chris Sorensen
Streit um Jagdhunde-Ausbildung: Demonstration angekündigt
Die Landesregierung Niedersachsen will das Jagdgesetz erneut anpassen. Geplante Änderungen stoßen auf Widerstand der Jägerschaft.
Neues Jagdgesetz in Niedersachsen: Diskussionen über Reformen
Das Niedersächsische Jagdgesetz (NJagdG) wurde zuletzt im Mai 2022 aktualisiert. Damals wurden der Wolf und der Goldschakal ins Jagdrecht aufgenommen, allerdings mit ganzjähriger Schonzeit. Zudem wurde ein Verbot von Bleimunition ab April 2025 beschlossen und ein jährlicher Schießübungsnachweis für Gesellschaftsjagden eingeführt. Nun plant die Landesregierung, das Gesetz erneut zu überarbeiten, um den Tierschutz stärker in den Fokus zu rücken.
Dialog mit Jägerschaft und Verbänden
Bereits im September 2024 startete das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Gespräche mit der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) sowie dem Zentralverband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer Niedersachsen. In diesen Dialogen sollen mögliche Änderungen des Jagdgesetzes diskutiert werden. Erste konkrete Inhalte sollen im Jahr 2025 mit dem Kabinettsbeschluss bekanntgegeben werden.
Jagdhunde-Ausbildung sorgt für Kritik
Ein besonders umstrittenes Thema ist das geplante Verbot der Ausbildung von Jagdhunden an lebendem Wild. Die Landesjägerschaft Niedersachsen lehnt dieses Vorhaben strikt ab. Ihrer Ansicht nach sei die bestehende Regelung bereits modern und tierschutzgerecht. Um ein Zeichen gegen die geplante Änderung zu setzen, organisiert die Jägerschaft am 30. Januar 2025 eine Demonstration.
Landesjägerschaft sieht keine Notwendigkeit für Reformen
Die LJN verweist darauf, dass mit der Novelle von 2022 ein modernes Jagdgesetz geschaffen wurde, das den aktuellen Anforderungen des Tierschutzes gerecht wird. Daher hält sie eine erneute Reform für überflüssig. Die geplanten Änderungen könnten die Arbeit der Jägerinnen und Jäger zusätzlich erschweren und deren Traditionen gefährden.
Erster Entwurf im Jahr 2025 erwartet
Welche konkreten Neuerungen das Gesetz mit sich bringen wird, bleibt vorerst offen. Die Landesregierung betont jedoch, dass der Schutz von Wildtieren und die Förderung des Tierschutzes im Mittelpunkt stehen sollen. Mit dem Kabinettsbeschluss im Laufe des Jahres 2025 wird ein detaillierter Entwurf erwartet, der weitere Diskussionen auslösen dürfte. (krü)