Viele E-Auto-Besitzer laden ihr Fahrzeug über Nacht an der heimischen Wallbox auf - das kann Folgen für die Nachbarschaft haben.

Viele E-Auto-Besitzer laden ihr Fahrzeug über Nacht an der heimischen Wallbox auf - das kann Folgen für die Nachbarschaft haben.

Foto: Sven Hoppe

Niedersachsen & Bremen

Wenn E-Autos die Nachbarschaft verdunkeln

Von Daniel Noglik
10. November 2023 // 11:47

Immer mehr Menschen entscheiden sich für ein E-Auto und installieren eine Wallbox bei sich zu Hause. Laden über Nacht - eine tolle Sache, oder nicht?

Deutschlandweit wurden in diesem Jahr bis Ende Juli bereits 270.000 reine E-Autos neu zugelassen. Von denen wird vermutlich ein großer Teil an der heimischen Wallbox geladen. Doch was bedeutet das für unser Stromnetz?

Kein Licht mehr für die Nachbarschaft

Dr. Ulrich vom Felde ist Leiter für die Strom-Netzentwicklung bei EWE Netz. Er meint, ausgehend von 100 angeschlossenen Haushalten: Wenn 50 Haushalte zeitgleich ihr Auto mit voller Leistung laden, dann muss der Trafo 550 Kilowatt liefern.

Ein üblicher Trafo liefert allerdings nur 400 Kilowatt. Und das ist noch nicht alles. Zu den 550 Kilowatt, kommen noch etwa 200 dazu. Also das, was sonst so im Haushalt verbraucht wird - Licht, Waschmaschinen, Kühlschränke. Und dann wird es in der Nachbarschaft stockdunkel.

Nur jede zweite Wallbox angemeldet

Alle Netzbetreiber müssen handeln und ihr Stromnetz auszubauen. Damit eben genau das nicht passiert. Ein weiteres Problem: Oft wissen die Netzbetreiber gar nicht, wo Wallboxen angeschlossen sind. Nur etwa jede zweite Wallbox wird angemeldet. Dafür gibt es jetzt ein Gesetz, der die Inhaber einer Wallbox verpflichtet, das anzumelden.

Mehr Infos zu diesem Thema gibt es auf nordsee-zeitung.de.