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Der Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes kommt auch in der Wesermarsch voran.
Ausbau von 5G-Mobilfunknetz
Bis Ende des Jahres 2022 soll in Deutschland flächendeckend das schnelle Mobilfunknetz 5G verfügbar sein. So die ursprüngliche Planung. In der Wesermarsch sind die Netzbetreiber unterschiedlich weit mit ihrem Ausbau. Ein Überblick.
Glänzend in der Sonne zeichnet sich der Funkmast im Altendeicher Weg vor dem blauen Himmel ab. Seit Anfang Oktober ist die Mobilfunkstation auf 5G umgerüstet - und damit der erste 5G-Standort des Netzbetreibers Telefonica (O2) in der Wesermarsch. Aber nicht nur hier soll es das Netz der fünften Mobilfunkgeneration geben, weitere Umrüstungen und auch neue 5G-Standorte sind in Planung. Zum Beispiel an der Kreuzung B212/Burhaver Straße und auch am Kernkraftwerk Unterweser wird Telefónica neue Mobilfunkstationen aufstellen. Im kommenden Jahr sollen die Bauarbeiten beginnen. Das 5G-Netz befindet sich noch im Aufbau, bis Ende 2022 will Telefónica 60 Prozent der deutschen Bevölkerung mit 5G versorgen. Der Ausbau ist kostspielig für die Mobilfunkunternehmen. O2 investiert den bundesweiten 5G-Netzausbau nach eigenen Angaben jährlich rund eine Milliarde Euro.
Vodafone mit vierzehn 5G-Standorten vertreten
Der Netzbetreiber-Konkurrent Vodafone ist mit seinem 5G-Ausbau früher gestartet als Telefónica. Seit Juni dieses Jahres können 68 Prozent der deutschen Haushalte das 5G-Netz des Düsseldorfer Unternehmens empfangen. In der Wesermarsch hat die Mobilfunkgesellschaft 14 5G-Standorte. Vier davon in Nordenham, drei in Butjadingen, jeweils zwei in Stadland und in Brake und jeweils einen in Jade und in Lemwerder. Die insgesamt 21 Vodafone-Sendestationen im Kreis werden nach und nach um die 5G-Technologie erweitert. Bis Mitte 2023 soll laut Vodafone noch eine weiterer 5G-Standort in Nordenham für zusätzliche Netzkapazität sorgen.
Deutsche Telekom Vorreiter im Netzausbau
Die Deutsche Telekom deckt die Wesermarsch ebenfalls großflächig mit ihrem 5G-Netz ab. Im Landkreis betreibt die Telekom 26 Mobilfunkstandorte. Von denen sind bereits 20 Standorte mit 5G-Technik ausgestattet. In diesem Jahr will das Unternehmen außerdem den Neubau von Standorten in Nordenham - im Ortsteil Blexen - sowie in Strückhausen fertigstellen. Diese werden mit Sendetechnik für GSM, LTE und 5G ausgestattet und sollen im nächsten Jahr in Betrieb gehen. Zusätzliche Mobilfunkstationen sind in den nächsten Jahren in Elsfleth, Butjadingen und erneut in Nordenham geplant. Die Telekom liegt bundesweit nach eigenen Angaben bei einer 5G-Abdeckung von 92 Prozent - und damit an der Spitze.
Was ist an 5G besser und wer kann es nutzen?
Der 5G-Standard ermöglicht eine bis zu zehnmal schnellere Datenübertragung als LTE (4G). Die Datenrate steigt, die Anzahl der Geräte in einem Netzwerk wächst und zugleich schwinden Latenz- und Ladezeit. Für User heißt das zum Beispiel, dass sie schneller 4K-Videos streamen, datenintensive Apps auf ihrem Smartphone nutzen oder ruckelfrei Online-Games spielen können. Um 5G nutzen zu können, ist ein entsprechender Laufzeitvertrag notwendig. Smartphones benötigen einen speziellen Chip, der in neueren Geräten verbaut ist.
Aber auch Nachteile hat die neue Technologie: Aufgrund der hohen Frequenzen, mit denen im 5G-Netz gesendet wird, müssen deutlich mehr Sendemasten installiert werden. Die Kosten, sowohl für die Errichtung des Netzes als auch für den Betrieb, werden durch die größere Mastendichte höher sein, als die Kosten für 4G-Netze. Obwohl es noch weiße Flecken gibt, also Orte, an denen gar kein Handyempfang möglich oder nur 2G-Netz verfügbar ist und auch 5G sich noch im Aufbau befindet, wird bereits an einer sechsten Generation des Mobilfunks (6G) geforscht.