Zeven versucht sich an sozialem Wohnungsbau

Zeven versucht sich an sozialem Wohnungsbau

Wer wenig Geld im Portemonnaie hat und eine kleine Wohnung sucht, der hat auch in Zeven wenig Aussicht auf Erfolg. Sozialen Wohnungsbau gibt es im Landkreis quasi nicht. Zeven folgt nun Gyhum und versucht den Einstieg.

Sozialer Wohnraum: Versuch in Zeven

Stadtrat will Mangel an kleinen, bezahlbaren Wohnungen mit Verträgen lindern

Weil es der Landkreis in der Vergangenheit versäumt hat, aktive Wohnungspolitik zu betreiben, fehlt es zwischen Alfstedt und Kettenburg an bezahlbarem Wohnraum. Besonders schwer haben es Einkommensschwache, eine Wohnung zu finden. Das soll sich ändern. Der Kreis tüftelt an Konzepten. Derweil bricht die Baukonjunktur ein und die Schere zwischen Angebot und Nachfrage öffnet sich weiter.

Auch in Zeven ist der Wohnungsmarkt angespannt. „Kleine, bezahlbare Wohnungen sind auch in Zeven ein rares Gut“, stellte Malte Wilkens (Grüne) anlässlich einer Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses fest. Die SPD/Grüne/WFB-Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt gegenzusteuern und jedem, der in Zeven leben möchte, ein Wohnraumangebot zu machen - auch jenen mit schmalem Geldbeutel.

Ziel: Bei Neubauten 20 Prozent bezahlbarer Wohnraum

Einen entsprechenden Antrag, mit dem die Stadt den sozialen Wohnungsbau zu ihrem Anliegen erhebt, präsentierte die Gruppe im Frühjahr. Der Antrag zielt darauf ab, die Stadt zu verpflichten, bei jeder Bauleitplanung, „sozialen Wohnungsbau mitzudenken“, formulierte Wilkens. Als Zielgröße schwebt den Antragstellern vor, 20 Prozent neu errichteter Wohnungen als geförderten oder bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Die Verwaltung soll dem Rat für jedes neue Plangebiet einen Vorschlag unterbreiten, wie das gesteckte Ziel zu erreichen ist.

Hans-Peter Klie, CDU-Wortführer im Ausschuss, kündigte seine Zustimmung zum Antrag an - nicht jedoch, ohne einen Einwand vorzubringen: „Mit diesem Beschluss schaffen wir nicht eine bezahlbare Wohnung.“ Dafür könne letztlich nur der Bund sorgen. Mit Blick auf das geplante Baugebiet „Auegärten“ südlich der Straße Bickbeen, wollte Klie erfahren, wie sich das im Antrag formulierte Ziel dort erreichen lasse?

Zielabweichung in begründeten Ausnahmefällen

Antwort gab ihm Tim Burow, Fachbereichsleiter im Zevener Rathaus: Da die Stadt Eigentümerin der Flächen ist, sei ein möglicher Weg, mit dem Investor einen Vertrag zu schließen, der ihn auf die Inhalte des Antrags zu verpflichten. Bereits im März hatte die Gemeinde Gyhum beschlossen, diesen Weg für das Baugebiet in Nartum einschlagen zu wollen.

Sollte sich kein Investor finden, der sich darauf einlassen mag, so sieht der SPD/Grüne/WFB-Antrag die Möglichkeit einer Zielabweichung ausdrücklich vor. Angesichts dessen stimmte den die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses dem Antrag geschlossen zu.

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Erstellt:
29.08.2023, 11:42 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 07sec

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