
Immer mehr Deutsche gehen vor der Regelaltersgrenze in den Ruhestand und nehmen dafür Abschläge bei der Rentenhöhe in Kauf.
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Menschen gehen häufiger früh in Rente - Scholz will gegensteuern
Immer mehr Menschen in Deutschland gehen vorzeitig in Rente. Die ohnehin unter Arbeitskräftemangel leidende Wirtschaft stellt das vor zusätzliche Probleme.
Viele können nicht bis zum Renteneintrittsalter arbeiten
Bundeskanzler Olaf Scholz will erreichen, dass weniger Menschen vor Erreichen der Regelaltersgrenze in Rente gehen. «Es gilt, den Anteil derer zu steigern, die wirklich bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können. Das fällt vielen heute schwer», sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung «Ouest-France» (Sonntag).
Deutsche gehen immer häufiger früh in Rente
Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) hatte am Samstag Zahlen vorgelegt, wonach die Menschen in Deutschland immer häufiger früh in Rente gehen. Viele scheiden demnach bereits mit 63 oder 64 Jahren aus dem Arbeitsmarkt aus - und damit deutlich vor der Regelaltersgrenze. Der noch Anfang des Jahrtausends beobachtete rasante Anstieg der Erwerbstätigenquote bei den über 60-Jährigen sei in den vergangenen fünf Jahren weitgehend zum Stillstand gekommen, teilte das Institut in Wiesbaden mit.
„Rente mit 63“
Eine Ursache dafür sei die «Rente mit 63», also die seit 2014 bestehende Mo¨glichkeit eines fru¨hzeitigen Rentenbezugs ohne Abschla¨ge fu¨r Menschen, die 45 Versicherungsjahre aufweisen können. Im damaligen Gesetzgebungsverfahren war von 200 000 bis 240 000 dieser Rentenanträge pro Jahr ausgegangen worden. Im vergangenen Jahr nutzten nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung vom November fast 270 000 Neurentner den abschlagsfreien Weg. Das waren 26,3 Prozent aller neuen Renten. (dpa/dm)