Eine Delegierte des Landesparteitages der Partei Die Linke in Sachsen hält ihre Stimmkarte in die Höhe.

Die Partei steckt nach einer Serie von Wahlniederlagen, Sexismusvorwürfen und dem Rücktritt von Co-Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow in einer tiefen Krise. Ende Juni will sie auf einem Parteitag in Erfurt eine neue Spitze wählen.

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Politik

„Selbstzerstörerische Tendenz“: Analyse rechnet mit der Linken ab

Von dpa
8. Juni 2022 // 18:15

In einer Analyse zur Krise der Linken hat die parteinahe Rosa-Luxemburg-Stiftung der bisherigen Führung eine vernichtende Bilanz ausgestellt.

Verschiedene Richtungen

«Der Partei die Linke fehlt seit Jahren ein strategisches Zentrum», heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Papier. «Oft schien es so, als ob Bundespartei und Fraktion im Bundestag völlig unterschiedliche Parteien vertreten würden.»

Strittige Entscheidungen

Paradoxerweise sei zwar dauerhaft öffentlich gestritten worden, ohne aber Richtungsentscheidungen zu treffen. «Zugleich kam die selbstzerstörerische Tendenz Einzelner zur Geltung, Parteibeschlüsse bereits am selben Tag, an dem sie getroffen wurden, für irrelevant zu erklären und die Grenzen solidarischer öffentlicher Kritik massiv zu verletzen», schreibt eine Arbeitsgruppe um Stiftungschefin Dagmar Enkelmann. «Der Aufbau eines strategischen Führungszentrums, basierend auf der Einheit von Bundespartei und Bundestagsfraktion, ist die nächste und dringlichste Aufgabe», heißt es weiter. «Dies muss 2022 gelingen, wenn die Linke noch eine Zukunft haben soll.» (dpa/dm)