
Die in Papenburg gebaute Norwegian Dawn.
Foto: Stephan Bleister (gemeinfrei)
Cholera-Alarm auf Kreuzfahrtschiff? 2000 Passagiere sitzen fest
Diese idyllische Kreuzfahrt wird zum Albtraum: Über 2000 Passagiere und 1000 Besatzungsmitglieder befinden sich vor Mauritius auf einem Kreuzfahrtschiff der Norwegian Cruise Line, das wegen des Verdachts auf einen Cholera-Ausbruch festgesetzt wurde.
Die südliche Afrika-Region leidet bereits unter einem der schlimmsten Cholera-Ausbrüche seit Jahren und mittendrin: die „Norwegian Dawn“.
Lage wird als besorgniserregend eingestuft
Das Kreuzfahrtschiff, das von der Meyer-Weft in Papenburg gebaut wurde, sollte eigentlich am Sonntag in Port Louis auf Mauritius anlegen, doch die Gesundheitsbehörden in Mauritius verweigerten das Einlaufen nach einer Serie von Magen-Darm-Erkrankungen an Bord. Schon zuvor hatte die französische Insel La Réunion das Schiff abgewiesen. Die Lage an Bord wird als besorgniserregend eingestuft, da mindestens 14 Passagiere und ein Besatzungsmitglied unter Durchfall und Erbrechen leiden. Sie wurden in ihren Zimmern isoliert.
Die Reederei bestätigte leichte Symptome einer Magenerkrankung bei einigen Gästen und erklärte, dass die Ausschiffung für die aktuelle Kreuzfahrt und die Einschiffung für die nächste um zwei Tage verschoben wurden. Das Ergebnis der Untersuchung, die vom Gesundheitsministerium in Mauritius durchgeführt wird, wird am Dienstag erwartet.
Passagiere müssen sich in Geduld üben
Die Passagiere, die eigentlich ihre Heimreise antreten sollten, müssen nun Geduld zeigen. Die Reederei bietet Hotlines für Fragen zur Umbuchung der weiteren Reise an. Die gestrandeten Gäste erhalten kostenlose Hotelübernachtungen. Die Reederei betont, dass die Hygienemaßnahmen an Bord erhöht wurden, um die Sicherheit der Gäste, der Besatzung und der Reiseziele zu gewährleisten.
Die „Norwegian Dawn“ hat eine Kapazität von bis zu 2340 Gästen und 1032 Besatzungsmitgliedern. Das Schiff brach am 13. Februar von Südafrika auf und sollte über Madagaskar nach La Réunion und Mauritius fahren. Der geplante Zwischenstopp auf La Réunion wurde aufgrund der Gesundheitssituation an Bord abgebrochen, und das Schiff erreichte Mauritius vorzeitig.
Schon 3000 Todesfälle bis Mitte Januar im südlichen Afrika
Cholera wird durch ein Bakterium ausgelöst und verbreitet sich vor allem durch verunreinigtes Trinkwasser und Lebensmittel. Das südliche Afrika verzeichnete bis Mitte Januar rund 200.000 Cholera-Fälle und über 3000 Todesfälle in 13 betroffenen Ländern. Die Alarmbereitschaft auf Mauritius ist hoch, da Fälle auf den Komoren auftraten. Inmitten dieser Gesundheitskrise müssen die gestrandeten Kreuzfahrtgäste nun auf weitere Informationen und eine Lösung für ihre Situation warten.